Delikates...

 
Da Goethe woar a Weibahejd !
Naa, naa – do sogt ma Damen – gej?
Und z Heidlberg - do hat s eahm gfojn –
valiabt er si scho wieda schnej,
 
in a Marianne. – Gscheide Frau,
de hat aa Dichtn kenna, drum:
gereimte Briaf ham sa se gschriebm.
Für Goethe woar s a „Novikum“:
 
A Dichtarin ! – Ja, do schaug her !
Er hat s valiabt „Suleika” gnennt…
Und ihre Versal hat er dann
bei eahm ins Buach nei. – Sie hat s kennt,
 
aba nix gsogt.  Ham olle gmoant,
dass er ojss dicht hat, in dem Buach
vom Diwan. Und erst noch seim Tod
hat se s vabroadt*. - Ja, sappralot !
 
Doch domojs hat s ganz gwieß ja so
a Urhebarecht no ned gebm…
Trotzdem: es kimmt ma komisch vor:
Do woar da Goethe scho danebm !
 
Und er soj gsogt ham, dass da Mensch
drei Seitn kennt, an Körpa, Geist
dazua as Gmiat. – Zwoa hat er ghabt.
Doch „gmiatli“ – hat er nia dakneist**.
 
* verbreitet   ** erkannt, bemerkt, gekonnt     P.U.  08.02.16