Thomas S. Lutter

Es war einmal in deutschem Land



(Der offensichtliche Untergang)

Es war einmal in deutschem Land
und ward danach nie wieder
wie ich als Jüngling es empfand
Drum schreibe ich's hier nieder

Das Land ward stark, die Arbeit reich
im Ganzen recht gediehen
Weil demokratisch jeder gleich
konnt' man sich drauf beziehen

Auch sah der Blick auf Bildung und
was pädagogisch währte
aufdaß die Kinderschar gesund
sich unter's Volk vermehrte

Es war erlaubt, sich kundzutun
wie sich das Maul gezierte
auch wenn man sich zuweil und nun
geflissentlich genierte

Der Geist ward frei. Zumindest so
daß man sich freier glaubte
bevor die Pest aus Irgendwo
ihn seiner Kraft beraubte

Auch wenn nicht alles Zucker war
in diesen süßen Zeiten
Es gab zu jeder Zeit ein paar
und mehr an Möglichkeiten

Nun ist's vorbei mit Wunderland
der Demokrat dient heute
begrifflich nur als Unterpfand
und allzuleichte Beute

Der Schreiberling ist eine Hur'
Der Reporteur verlogen
in menschenlieber Lügkultur
karrieregeil verbogen

Wo's Volk schon längst am Puls der Zeit
dort liegt noch in Narkose
die machtbesess'ne Weiblichkeit
in herrschaftlicher Hose

Und oben, im Regierungssaal
da hält man sich die Bäuche
und füllt sich das 'Es-war-einmal'
in seine Wampen-Schläuche

besäuft sich an der eig'nen Macht
und tritt das Land mit Füßen
Das Volk - so ist's wohl angedacht - 
...das soll's am Ende büßen!

© Thomas S. Lutter
 

Von 60 relativ guten Jahren!Thomas S. Lutter, Anmerkung zum Gedicht

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