Bernd Richter
Wannentraum
Endlich ist der Feierabend gekommen,
zur Entspannung wird ein heißes Bad genommen.
Dampfendes Wasser und reichlich Schaum dazu,
hoffentlich lässt man mich jetzt in Ruh.
Ganz sacht lass ich mich in die Fluten gleiten,
herrlich warmes Wasser von allen Seiten.
Langsam lege ich mich dann zurück,
nur vom Kopf sieht man noch ein kleines Stück.
An der Nasenspitze kitzelt leicht der Schaum.
Ich fühle mich wie in einem Traum.
Vergessen sind Stress und Sorgen,
keine Gedanken mehr an die Arbeit von morgen.
Doch plötzlich klingelt es, oh Graus.
Wie komme ich so schnell aus der Wanne raus?
Fällt es mir auch unsagbar schwer,
schnellstens muss ein Handtuch jetzt her.
Nachdem ich vollbracht eine wahre Kür,
stehe ich endlich an der Tür.
Aber wehe, das Klingeln war nicht wichtig,
dann werde ich sauer, aber so richtig.
Draußen stand, ich konnte es kaum glauben,
es konnte mir den Verstand fast rauben,
der Nachbarsjunge, ziemlich verwirrt,
er hatte sich im Stockwerk geirrt.
Als meine Tür war wieder verschlossen,
lief ich im Eiltempo ganz unverdrossen.
Das warme Wasser war mein Ziel,
in dem es mir so gut gefiel.
Die Klingel hatte ich abgestellt,
bin mit Freuden wieder in die Wanne geschnellt.
Niemand kann mich jetzt mehr stören,
weil Zeit und Wanne nur noch mir gehören.
Bernd Richter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2004.
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