Patrick Rabe
Zyankalipralinen
Verzirkelte Tiere in den Straßen,
Hassvirus in der Suppe aus Angst voreinander
und zum Nachtisch Zyankalipralinen.
Treppenwitze führen ins alte Jerusalem,
maskiert als Stadt des Lammes,
mit Smaragden aus dem Kaugummiautomaten.
Nackte Huren masturbieren vorm Gerichtsgebäude,
die Honoratioren werfen ihre Talare ab
und laufen ihnen entgegen, heim nach Babylon.
Die Nacht ist ein vögelndes Mädchen,
sie reitet ihren Liebsten mit Träumen vom Paradies.
Er zieht aus mit der Fackel der Liebe,
für seine Verlobte wird er das Los werfen.
Er widersteht dem Teufel, als der ihm bocksbeinig erscheint.
Jedoch im Gewand des Gekreuzigten
fickt ihm der Fliegenherr den Arsch und tritt seinen Rosenkranz in die Gosse.
Er gibt ihm den Rauschtrank des Plastikgottes,
der ihn das Halleluja mit fremden Zungen rückwärts singen lässt.
Die falschen Propheten wedeln am Palmsonntag mit Geldscheinen
und rufen: "Du kannst zwei Herren dienen, Bock und dem Mammon!"
Sie nehmen Christi Namen in den Mund
und zerkauen ihn zu Babykotze,
die sie mit seiernden Lügengesängen
an ihren Pöbel verfüttern.
Millionen Zombies mit glänzender Asbesthaut
laufen los und lustmorden Moslems
mit fröhlichem Lachen.
Das Recht ist auf ihrer Seite.
Aber nicht Gott.
Der wendet sich ab
und führt den Liebenden aus dieser Kulissenwelt
in ein anderes Land,
wo die Luft frei ist und über hohe Gräser streicht,
wo sein Mädchen wartet
mit dem Paradies in den Händen
und ihm mit heiligen Wassern
den Staub Babylons aus den Haaren wäscht.
© by Patrick Rabe
Karfreitag 2016, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2016.
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