Wally Schmidt
Die einsame Taube
Ein wunderschönes Taubenpaar,
es sass im Baume jedes Jahr.
Sie waren wild, ganz zart und grau,
ich glaub', es waren Mann und Frau.
Jetzt ist es traurig anzuseh'n,
ein Täubchen musste leider geh'n.
Ich schätze mal, es ist gestorben,
hat sich vielleicht an was verdorben.
An Gift oder es wurd' gefressen
vom Fuchs, der hier Terrain besessen.
Er stiehlt auch ab und zu mal Hühner,
die Viecher werden immer kühner.
Sie kommen in die Dörfer rein,
vielleicht zu zweit, vielleicht allein.
Jetzt sitzt das Täubchen ganz alleine,
auf dem Baume oder derWäscheleine.
Es schaut hinaus ins weite Land
und hat bestimmt noch nicht erkannt,
wie grausam uns're Welt doch ist.
Man selber das auch mal vergisst.
Das arme Tierchen tut mir leid,
wir kennen es schon lange Zeit.
Ob sich nicht mal 'ne Taube findet,
an die sich dann die and're bindet?
Wir gucken jeden Tag auf's neue,
wie sie schaut dort in des Himmels Bläue.
Vielleicht, dass bald mal eine kommt,
sich mit ihr dann auf dem Baume sonnt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.04.2016.
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