Karl-Heinz Fricke
Die steuerlose Yacht
Die weiße Yacht trieb steuerlos
in der Karibik hin und her.
Der Mond am Himmel schaute groß
herab auf sie und auf das Meer.
Am frühen Morgen heller Schein,
die Sonne ging im Osten auf.
Man hörte ein paar Möwen schrei'n,
sie setzten auf die Rah sich drauf.
Das Deck der Yard war dicht belegt,
die Leiber leblos, schwärzlich grau.
Ein leichter Wind hat sich gelegt,
Gestank stob in des Himmels Blau.
Es naht' ein Boot in großer Eil',
am Topmast hoch ein Wimpel weht.
'ne fette Prise war da feil,
ein Totenkopf im Wind sich dreht.
Die Seeräuber zum Kampf bereit,
die wilden Mienen voller Gier.
Zum Angriff war es höchste Zeit,
beim Horne fassten sie den Stier.
Erfasst vom höllischen Gestank,
da strichen sie die Segel schnell.
Das Kaperschiff nicht von Belang,
entflohen sie der stinkend Höll'.
Mit Volldampf auf ihr Schiff zurück,
fest hielten sie die Nasen zu.
Zerronnen war das Prisenglück,
die Möwen kreischten schrill dazu.
Karl-Heinz Fricke
* metrisch übergearbeitet
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2016.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).