Das Erbe

Sie waren beide müd' und alt,
und anfangs ärmlich, sparsam halt.
Im Leben wurde nichts geschenkt,
sie war'n beengt und auch bedrängt.

Ihr Streben führte sie zum Ziel,
und manchmal wird aus wenig viel,
wenn man das Rechnen hat erlernt,
sich nicht von Sparsamkeit entfernt.

Nur Arbeit hatte es erbracht
und nicht ein Gewinn über Nacht.
Erworben nur in Ehrlichkeit
in täglicher Bescheidenheit.

Und schließlich war es dann soweit,
für sie begann die Rentnerzeit.
Zwar müde aber noch mobil,
da gab's noch manches Reiseziel.

Weil alles mal ein Ende nimmt,
für Jedermann auch vorbestimmt.
So ist das Ende schließlich da,
wenn man gelebt sehr viele Jahr.

Die Kinder kommen dann nach Haus
und schauen nach dem Erbe aus.
Erstaunt erkennen sie sogleich,
dass ihre Eltern waren reich.

Betrachteten ihr eignes Sein,
und sahen voller Staunen ein,
die Eltern hatten's eingerichtet
auf Vieles aber selbst verzichtet.

Kasrl-Heinz Fricke 8.8. 2016