Klaus Lutz

Der Zauber



Der Zauber



Nach langer Zeit, schreibe ich Dir einen Brief. Ich
habe keine Adresse von Dir. Und den Namen, von
Dir, habe ich auch vergessen. Und ich denke, ohne
Dich habe ich alles vergessen. Alles was die Welt
lebendig werden lässt: „Wie ich richtig fühle! Wie
ich richtig denke! Wie ich richtig rede!“ Und das
alles nur nach einem Kuss. Nach einer Umarmung.
Nach einem Blick von Dir. Und jetzt bin ich ziemlich
verloren. Und versuche Dich wieder zu finden!

 

Nach langer Zeit, schreibe ich Dir einen Brief. Und
will wieder über das Leben nachdenken. Und hoffe,
ich finde den einen Satz. Die Wahrheit, die alles über
Dich sagt. Über die Liebe, die alles ist. Über den
Mensch, der alles ist. Über das Leben, das alles ist.
Die ganze Wahrheit über Dich. Mit dem Wissen: „Ich
denke dann richtig! Ich fühle dann richtig! Ich lebe
dann richtig!“ Denn ich habe Dich wieder gefunden.
Denn ich habe wieder die Liebe entdeckt!

 

Nach langer Zeit, schreibe ich Dir einen Brief. Und
weiß: „Du würdest mich nicht wieder erkennen!
Ohne die Nähe von Dir. Mit allem Zauber. Weit
weg von den Nächten. Mit Gesprächen über den
Mond. Mit all den Sternen. Mit dem Himmel so nah.
Mit dem Leben das berührt. Mit dem Wissen: „Von
wahren Gedanken! Von wahren Träumen! Von
wahrem Leben!“ Mit diesem Ich und Du. Und aller
Wahrheit dieser Welt. Der Mensch mit einem Namen.
Und die Liebe die immer bleibt.

 

(C)Klaus Lutz

 

 

 

 

Ich denke immer mehr, Texte zu schreiben ist ein Abenteuer. So neue Kontinente der Gefühle zu entdecken. Sich in dieses Meer des Lebens zu stürzen. Mit dem Wissen, das es alles nimmt. Um dann irgendwo, nackt an einem Strand anzukommen. Mit dem Wissen ich habe Glück gehabt. Denn ich habe überlebt. Aber sonst ist mir nichts geblieben. Und wenn ich aufgebe, ist mein Leben zu ende. Also sehe ich die Möglichkeiten die mir bleiben. Das Leben, das ich noch habe. Nackt kalt ohne alles. Und, mit so einem Rest von Kraft, beginnt vielleicht etwas Neues. Ein Wille der in mir erwacht. Und mit dem ich zum Riesen werde. Und wieder einen Gedanke finde, der etwas Hoffnung vermittelt. Und wieder einen Satz finde, der mich an das Leben erinnert. Ganz einfach die Hoffnung: "Nutze jede Chance um zu überleben!" Ganz einfach der Satz: "Versuche wieder die Liebe zu entdecken!" Das ist der neue Anfang. Wie eine Höhle die mir etwas Schutz bietet. Für die erste Zeit meines neuen Lebens. Wo ich aber wieder so etwas Klarheit finde. Die Klarheit, das es immer noch die Kunst gibt. Das Leben mit dem ich wieder Reich werde. Ich weiß nicht. Wenn ich hier allein am Schreibtisch sitze. Und so mein Leben sehe. Im Rollstuhl. Mit Erkrankungen. Ohne Freunde. Und dem Wahnsin so ziemlch nah. Dann weiß ich es: "Ich bin ein Bewohner dieser Höhle!" Und gerade am Strand ankekommen. Und mir bleiben immer nur erste Sätze des Überlebenden. Jeden Tag komme ich an diesem Strand an. An diesem neuen Kontinent. Und die Sätze des Überlebenden werden immer perfekter. Immer mit der Hoffnung. Das sich irgendwann die Stürme des Lebens legen. Und so etwas Frieden und Liebe in die Welt einkehren. Und ich die Höhle verlassen kann. Um den Kontinent des Lebens dann zu entdecken. Und das ich dann wirklich lebe. Und nicht mehr jeden Tag überleben muss. Um dann die Kunst zu entdecken. Die Sätze, die mehr sind als die Sprache eines Übelebenden. Der jeden Tag gerade mal dem Tod entgeht. Und für den die Wahrheit dieses Glück ist. Das Glück den Tag überlebt zu haben. Aber nicht das Glück die Liebe zu entdecken. In einer Welt die begriffen hat! In einer Welt ohne Kriege. Ohne Armut. In einer Welt in der die Wahrheit lebt. Das klingt alles utopischh und verrückt. Aber wenn es nur darauf ankommt zu überleben. Dann ist die Wahrheit und die Liebe, eben nicht mehr als etwas utopisches und verrücktes. Und der Krieg ist etwas normales. Der Krieg auf allen Ebenen. Deswegen denke ich so gern an die Menschen die ich geliebt habe. (Und wieder liebe!) Denn mit diesen Menschen gab es wenigsten Augenblicke voller Wahrheit und Liebe. Und vielleicht ist das die Lösung. Der Beginn einer anderen Welt. Mit Menschen die ich liebe. Oder noch perfekter, mit dem Mensch den ich liebe. Der einzg richtige Ansatz um die Welt zu verändern. Ein Leben in dem es nicht darauf ankommt jeden Tag zu überleben. In einer Höhle als letzter Schutz, vor den Kriegen auf allen Ebenen. So sehe ich das. Ich hoffe das kommt bei dem Gedicht etwas rüber. Grüße Klaus


Und ganz interessant auf Youtube:

BAMF-Mitarbeiterin schildert den Alltag in der Asylhölle
Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.09.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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