Horst Werner Bracker

Das Fenster zum Hof steht weit offen

Das Fenster zum Hof steht weit offen
 
Ballade
Das Fenster zum Hof steht weit offen
Unbedachtsamkeit nimmt seinen Lauf
Vergeblich ist's, auf Hilfe zu hoffen
Egoismen bestimmen der Welten Lauf
 
Der Dämon, Krankheit, hält Hanna gefangen?
Kettet sie ans Bett, lässt sie nicht mehr los
Hunger, Durst, - ihr einzig verlangen
Kann mich nicht bewegen, was mach ich bloß?
 
Bratenduft kommt aus fremder Küche
Der eigne Herd, ist schon lange kalt
Den eignen Hunger stillen nicht Gerüche
Ohne Nahrung stirbt, das Leben bald.
 
Ihr Rufen, ihr Schreien will keiner hören
Das Fenster zum Hof steht doch weit offen! –
"Ruhe!", tönst, in der Stimme schwingt empören
Trink nicht so viel, wohl wieder besoffen?
 
Hanna bespeichelt ihren trockener Mund
Ohne fremde Hilfe, - werde ich einsam sterben!
Nie mehr, komme ich zu Kräften, werde ich gesund!
Vor ihren Augen, offenbart das Fatum, ihr verderben
 
Vier Kinder hat sie geboren, ihr Mann blieb im Feld
Unsere Kinder will ich lieben, hat sie ihn geschworen
Gearbeitet hat sie fiel, - oft, für nur wenig Geld!
Zwei Kinder, - hat sie in einer Bombennacht verloren
 
Anne-Marie lebt in einer süddeutschen Stadt
Denn Namen der Stadt, hat sie längst vergessen
Wolfgang ihr Sohn, der eine große Firma hat
Denkt nur an Business, ist vom Geld besessen
 
Kinder, - habt ihr eure Mama vergessen?
Ich habe euch behütet, gearbeitet, alles für euch getan!
Gab euch meine ganze Liebe, zu trinken, zu essen
All das, - hab ich aus Liebe, - für euch gerne getan
 
Kinder, - wo seit ihr? Seht doch, mein Elend ist groß
Ohne eure Hilfe, - wird eure Mutter bald sterben!
„Anne-Marie!“ „Wolfgang!“, „wo seit ihr bloß?“
Nur Armut, - konnte ich meine Kinder vererben!
 
Hanna schaute zum Fenster, ihr warst, als riefe wer
Ein kühler Wind strich über ihre fiebrigen Wangen
Ein letztes Tiefes seufzen, - Hanna atmete nicht mehr!
Spielende Kinder im Hof, - ein Abendlied sangen.
 
An Hannas Bett stand untröstlich die Fassungslosigkeit!
Sag mein Gott, - wo ist deine Liebe, dein Himmelsreich?
Als bräche, plötzlich Hannas allerletzte Lebenszeit
 Ein Seelenschrei, durchs offene Fenster, voller Traurigkeit!
 *
 
D a s  F e n s t e r  z u m  H o f  s t e h t  w e i t  o f e n !
(22.09.2016)
 
 

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Seit ihrer schlimmen Kindheit ist Kim davon überzeugt, dass es das Übersinnliches und Geister wirklich gibt. Als sie Pam kennenlernt, die kurz darauf in einem herunter gekommenen maroden Haus einzieht, nehmen die seltsamen Ereignisse ihren Lauf. Bei der ersten Besichtigung des alten Gemäuers überkommt Kim ein merkwürdiges Gefühl. Als sie dann noch eine scheinbar liegengelassene Fotografie in die Hand nimmt, durchzuckt sie eine Art Stromschlag, und augenblicklich erscheint eine unheildrohende Frau vor ihrem geistigen Auge. Sie will das Haus sofort verlassen und vorerst nicht wiederkommen. Doch noch kann Pam nicht nachempfinden, warum Kim diese ahnungsvollen Ängste in sich trägt, sie ist Heidin und besitzt keinen Glauben. Nachdem Kim das Tagebuch, der scheinbar verwirrten Hauseigentümerin findet und ließt, spürt sie tief in ihrem Inneren, dass etwas Schreckliches passieren wird. Selbst nach mehreren seltsamen Unfällen am Haus will Pam ihre Warnungen nicht ernst nehmen. Erst nachdem ihr, als sie sich nachts allein im Haus befindet, eine unbekannte mysteriöse Frau erscheint, bekommt sie Panik und bittet Kim um Hilfe. Aber da ist es bereits zu spät.

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