Bernhard Pappe
Herbstangst
Das graue Band der Autobahn ist frei.
Ich meine nicht damit, dass ich allein hier wäre,
hier ist man nie allein auf dieser urbanen Ader.
Ich meine damit, dass die Sicht hier gut ist.
Dichte Nebelwände hüllen die Seiten der Fahrbahn ein.
Ich weiß, darin lauern keine Monster.
Wären dort Hände, dann würden sie eh nach meinen Augen greifen,
würden durch das Sehen in mein Hirn gelangen.
Das Hirn sendet hernach Botenmoleküle aus, die mit Angst beladen sind.
Das Herz versteht und beschleunigt seinen Schritt.
Eine im Nebel vorbeihuschende Kirchturmuhr schlägt die Stunde.
Diese Stunde, es ist nicht die meine.
Räder rollen in ihrer Sturheit über das graue Band.
In naher Ferne wallt langsam der Nebel auf die Autobahn…
© BPa / 10-2016
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.10.2016.
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