Inge Hoppe-Grabinger

Heimliche Liebe



Der Tag ist grau, es dunkelt bald,
ich  seh des Schlosses Mauern.
Wie muss ich gehn? Es ist recht kalt,
der Wind regt sich mit Schauern.

Ich will ganz schnell am Schloss vorbei,
der Weg ist so beschwerlich:
die Pfützen, Bauschutt allerlei,
und jeder Schritt  gefährlich.

Ein Gitter sagt mir: Hier ist Schluss,
der Weg ist hier zu Ende...
und doch entgeht mir nicht der Kuss
im finsteren Gelände.

Ein Kopftuch seh ich, den Mantel lang,
darum zwei Arme geschlungen,
vereint in erster Liebe Drang,
der Zweifel beiseite gerungen.

Das Mädchen hat mich wohl gehört,
als meine Schritte nahten,
sie schaut mich an entsetzt, verstört,
als könnt ich sie verraten.

Ich dreh mich um und geh zurück,
ich hab genug gesehen:
das Ende des Wegs, ein kurzes Glück
und was das heisst: VERGEHEN ...

2. DEZEMBER 2o16
Anmerkung:   Die Umgebung des Berliner Schlosses ist  eine riesige Baustelle.  Der Weg am Ufer der
Spree entlang ist nur zum Teil noch begehbar, so dass man nicht mehr direkt ohne großen Umweg  zum Ephraimpalais gelangen kann.
  Diesem Umstand verdanke ich  das im Gedicht  dargestellte Begebnis vom 1. Dezember bei einbrechender
Dunkelheit ...


 

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