Andrea Renk
Lebensfreude
Zeigst du sie mir?
Nimm mich an die Hand,
aber bitte,
geh langsam,
mach kleine Schritte.
Ich bin schon so lange
nicht mehr gelaufen.
Meine Beine sind steif,
meine Muskeln sind schlaff,
mein Körper ist verkrampft.
In mir ist es noch dunkel.
Das Licht blendet mich.
Bitte, schütze mich vor der Sonne.
Langsam müssen sich meine Augen,
an das Licht gewöhnen.
Geh zur Seite,
wenn ich um mich schlage.
Nimm dich in acht.
Was ich mir wünsche
und wie ich reagiere,
passt so oft noch nicht zusammen.
Manches was du sagst,
oder wie du auf mich reagierst,
ist mir fremd,
lässt mich verbal
um mich schlagen.
Ich werde dich verletzen,
werde dir sehr weh tun.
Und ich werde es nicht wissen.
Meine Schmerzgrenze ist viel
höher als deine.
Eigentlich nicht mehr zu spüren.
Ich ertrage deinen Sanftmut nicht!
Kenne nur Härte.
Niemand,
ist je so mit mir
umgegangen.
Die Samthandschuhe,
mit denen du mich anfasst,
tun mir weh.
Lass mich langsam lernen,
sie zu ertragen.
Und vor allem,
dräng mich nicht,
lass mich von selbst
auf dich zugehen.
Aber weisst du,
ich bin auf dem Weg.
Stehe am Anfang erst,
bin eben erst aufgestanden,
hab die Angst,
ein Stück weit abgeschüttelt.
Die Hoffnung schleicht sich ein,
ganz langsam, vorsichtig.
Wenn du an mich glaubst,
mich erträgst,
und ganz viel Geduld
mit mir hast,
dann wirst du sie
kennenlernen,
die wahre
ANDREA
a.r. 07.07.2004
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.07.2004.
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