Olaf Lüken
Der empathiearme Saibling
Werner schwamm vor Island umher,
kein Freund schaute ihm hinterher.
Der Saibling schmollte: "Ich will auch keinen..."
und war mit sich so ganz im Reinen.
Werner, ein Charakterarschloch zwar,
stand irgendwann ganz einsam da.
Jeder war ihm ein großer Feigling,
so dachte dieser Super-Saibling.
Die Fischwelt ließ ihn abseits stehen,
sollte er doch für sich selber sehen.
Es kam der Tag, er schwamm ins Netz.
Wurde er von "Freunden" verpetzt ?
Wild stoben die Fische auseinander,
wie einst der Feind vor Held Alexander.
Auch Werner hatte in seiner Not,
'ne Scheißangst vor dem eigenen Tod.
Ein kleiner Dorsch kam angeschwommen,
hatte vorher sich viel Mut genommen.
Und biss gleich mehrere Maschen entzwei.
Der Saibling kam ganz plötzlich frei.
"Dorsch, ich muss dir Dankeschön sagen.
Der Netzangriff schlug mir auf den Magen."
Werner, auch du brauchst einen Freund,
der sich mit dir freut und auch mal weint.
"Werner, dir biete ich meine Freundschaft an.
Denk' nicht nach, und frag nicht, wann ?
Der Saibling wollte nicht überlegen
und dankte der Welt für Gottes Segen.
(c) Olaf Lüken (2019)
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Olaf Lüken).
Der Beitrag wurde von Olaf Lüken auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.05.2019.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).