Theresa Möller
Der Junge am Straßenrand
Auf einer Bank am Wegesrand saß er -
Tag für Tag,
und beobachtete die Menschen,
die ihr Leben gingen ohne sich zu ihm zu drehen.
Ich kreuzte seine Blicke -
morgen um morgen,
sah seine Augen,
sah ihre Tiefe und Weisheit,
dabei war er nichtmal älter als ich.
Einmal ging ich bei Sonnenaufgang zu seiner Bank,
nur um zu sehen wann er dort saß.
Ich traf ihn nicht, die Bank war leer,
die Sonne streckte gerade
die ersten frischen Strahlen lang
und so setzte ich mich um sie zu zählen.
Ich sah nicht woher er kam
und hörte nicht wie er sich setzte,
doch auf einmal war er da,
saß neben mir und betrachtete mich lächelnd.
Er erzählte mir Geschichten
von den Sonnenstrahlen,
von Hoffnung und Träumen.
Vertrieb sogar die eine oder andere Träne aus meinem Herzen.
Und so kam ich morgens zu seiner Bank und setzte mich -
Tag für Tag.
Er scheint oft so unverletzlich,
doch ich spüre, dass er im Innern einsam ist.
Trotzdem lebt er zufrieden in dieser Welt
und ich bewundere wie er die Menschen noch lieben kann.
Ja, ich liebe ihn aus tiefsten Herzen,
diesen Jungen am Straßenrand.
Ich kenne ihn nichteinmal in seinem Leben,
nur seine Gedanken und seine Träume.
Des Nachts sehnt sich mein Herz nach seinem Lächeln
und mein Körper verzieht sich vor der Sehnsucht nach seinen Lippen.
Ob er mich lieben könnte?
Ich weiß es nicht,
Vielleicht bin ich zu unwissend, denke ich oft.
Zu labil für seine starken Augen.
Vielleicht zu sehr Melancholie
für seine Einsamkeit.
Aber ich liebe diesen Jungen am Straßenrand.
Und doch werde ich ihn niemals wirklich kennen.
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und doch ist es eines meiner gedichte die mich bei jedem lesen zum weinen bringen könnten. und deshalb mag ich es so sehr, dass ich es hier veröffentlichen wollte.Theresa Möller, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.08.2004.
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