Sonja Nic Rafferty
Abschied vom Meer
Wenn Nebelschwaden am leeren Strand
gewaltige Gischt zu Schattenriesen machen,
fühle ich mich gefangen in der Meeresfabelwelt.
Der Abschied naht, doch die Zeit, die mir noch bleibt,
und die Erinnerung, die kann mir keiner nehmen.
Wenn Regengüsse über dem Roten Kliff
meine Gedanken an die Rückkehr verwischen,
geh ich Hand in Hand mit dem Wind.
Die Nacht ist mondhell über der Strandpromenade,
dies ist meine Zeit, die kann mir keiner nehmen.
Wenn der Sturm über Westerland
das Ufer und meine Seele aufwühlt,
lauf ich im Schutz der Dünen meiner Vergangenheit entgegen.
Dort fühle ich mich sicher, das kann mir keiner nehmen.
Wenn Sonnenstrahlen über dem Meer
sanfte Wellen zum Kaleidoskop verwandeln,
bin ich verzaubert für viele Stunden.
Das Meeresrauschen im Ohr, das kann mir keiner nehmen.
© 1998 ~ Sonja Nic Rafferty
Vorheriger TitelNächster TitelDiese Zeilen schrieb ich am Ende meines zweiten Kuraufenthaltes (Januar 1996 und 1998), den ich nach Strahlen- und Chemotherapie (Juni 1995) in der Nordseeklinik verbringen durfte. Sonja Nic Rafferty, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2004.
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