Wintertraum

Von meinem Streifzug voll bedacht
durch des Winters klare Nacht,
ich mir etwas Zartes mitgebracht.

Schöner noch als des Winters Kleid
so weiß und rein des Weibes Haut

Augen grüner noch als Jade,
in denen Mondesschein ich erblickt.

Ihr Haar so blütenrot
wie das Blut, was nun in ihr ruht.

Ich schlug mich in des Fleischeslust
in ihren zarten Hals
und trank von ihr
süß und warm voll Lust.

Ein Tropfen, kostbar und rar, fiel herab,
und brannt sich in den weißen Wintertraum.

Doch als sie erkannt voll Verdruss das Treiben,
war’s schon lang um sie geschehn.
Sie verfiel mir in dies kalter Nacht,
die ihr kein Glück gebracht.

Sie selbst schöner als das Morgengraun
in dem sie nun baumelt ganz allein
am alten Weidenbaum.

Oh sagt mir - was hab ich getan,
weckt auf mich aus diesem blutig Wintertraum.


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