Tagtraum

Und wie ich so ging durch den Buchenhain
fiel mir auf einmal dieser Traum wieder ein

Ich schloss meine Augen
lehnte an einem Baum
hör Musik leis erklingen
war versunken im Traum

Vor mir tanzten im Licht
in dem silbernen Schein
alle Motten und Grillen
ich war nicht mehr allein
Blätter taumeln zur Erde flatterten buntgemischt
und es roch  schon nach Beeren die versteckt im Dickicht

Leise summte  der Wind
wehte leicht aus Südwest
und verspielt setzt er sich
ins gewebte Spinnennetz
silberglänzender Tau wie zu Perlen geformt
hoch im Baum saß der  Kauz der vom Jagen noch träumt

Unten raschelte  Laub zur mitternächtlichen Stunde
die Familie der Maus
sie machte dort  ihre Runde
in der Ferne sah  man zu dem Bache hin biegen
eine Weide die vom Wind ihre Zweige ließ wiegen

Und es sang immer wieder
 mit verhaltenem Ton
der Nachtwind seine Lieder
vom verlassenen Sohn
dem des Tages der sich an der Sonne gewärmt
der dem Nachtwind erklärte dass er nicht ewig währt

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