Stella Eva Henrich
herbstliebe
das haar verstrubbelt
die augen tränen
der wind schiebt mich
der gedanken so schwer
durch das herbstliche
blättermeer.
ich fühle mich wie
die goldenen blätter
am ende ihrer reise
wenn sie vom baume fallen
den verlassend
den sie so lange schmückten.
den baum kümmert´s nicht
steht da
unberührt
doch auch entzaubert
nackt
ganz ohne gewand.
die äste gebrochen
in stürmischen tagen
fast hässlich wirkt er am wegesrand
so ganz ohne
sein schönes blättergewand.
kein wanderer erblickt ihn mehr
kein kind will hinauf
in seine krone mehr klettern
kein hund
der für ihn das bein noch erhebt.
müde sehr müde
erwartet er die sonne
das licht des lebens.
süchtig.
traurig.
doch der frühling
kommt erst
wenn der winter geht.
auch ich
zeig mich wieder
nach der regel des lebens:
kommen und gehen.
doch vorerst tank ich kraft
am kamin lodernder liebe
dieser herbstlichen zeit.
und meinen baum
seh ich wieder
da bin ich sehr sicher
denn nichts wird sich ändern
un-ver-rückt
steht er noch immer
am selben platz
seiner herbstlichen vergangenheit
dieser goldenen jahreszeit.
herbst 2004
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.11.2004.
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