Anette Esposito
Die “nette“ Politesse
Dort steht sie schon wieder, in einer Ecke,
die „Knöllchenfrau“ lauert in ihrem Verstecke!
Mit grimmigem Gesicht, den Block in der Hand,
bekommt jeder ein Knöllchen, der kein’ Parkplatz mehr fand.
Bei jedem Zettel, den sie an die Scheibe klebt
wächst ihr Triumph, in ihren Augen er steht.
Selbst vor dem Pflegedienst macht sie nicht halt,
serviert ihm „Knöllchen“ mit Genuss und eiskalt.
„Hier können Sie nicht halten mit ihrem Bus,
nur weil der Patient im Rollstuhl zum Arzt eben muss.
Es gibt genügend Parkplätze, freie,
500 Meter weiter, an der linken Straßenreihe.“
Ausnahmen und Menschlichkeit lässt sie nicht gelten,
fängt dann meistens noch an zu schelten.
Man kann auch bei ihr kein Verständnis ergründen,
lässt sich wegen der Großveranstaltung kein Parkplatz mehr finden.
Wenn man versucht sachlich mit ihr zu verhandeln,
wird sie sich bald in einen Tiger verwandeln.
Ich kann nur gratulieren, wie sie ihren Job
so gewissenhaft ausführt, dafür ein Lob!
Doch hoffentlich denkt sie auch mal daran,
dass auch sie mal Hilfe braucht, vielleicht irgendwann.
Dann würde sie spüren wie es den Menschen so geht,
kommt der Pflegedienst wegen der „ Knöllchen“ zu spät.
~~Ae~~
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.11.2004.
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