Rose Blanche

Erinnerung

Oft träume ich von damals,
als ich jung war.
Ich sehe mich auf einer grünen Aue.
Um mich herum Leben.
Ich sehe Mutter und Vater.
Ich sehe meine Freunde.
Doch hoch in den Bergen,
weit weit bis in den Himmel ragt die Spitze.
Dort lauern sie.
Drachen, Jäger, Menschen.


Doch weiß ich es nicht.
Ich erahne es nicht.
Sorglos ist mein Leben.
Sorgenfrei und bunt.
Farbenspiele im Wasser und in den Tautropfen,
die das grüne Gras benetzen.
Grün ist die Aue, der immergrüne Wald,
das immergrüne Tal, meine Heimat.
Wo ist sie? Warum verschwand sie?
Ich verstehe es nicht.
Sie kamen eines Tags.
Drachen, Jäger, Menschen.


Sie töteten, sie mordeten, sie entführten.
Sie verbrannten das Tal, zerstörten die Aue.
Flucht, Flucht, fliehen musste ich.
Weit, weit fort lebe ich hier im Wald.
Doch bin ich nicht wahrhaft froh.
Was bleibt ist die Sehnsucht.
Die Sehnsucht nach Hause.
Meine immergrüne Aue.

(e 2002)

Dieses Gedicht spiegelt die Seele einer Zentaurstute wieder, welche durch die Welt wandert und oft zu den Sternen aufblickt. Sie war die Einzige, die dieses Massaker überlebte und in Freiheit blieb.Rose Blanche, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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