der narrentanz

Im narrentanz voran ich geh
Da ich viel bücher um mich seh
Die ich zu leben nicht versteh

Ein narr ist wer noch immer denkt
Dass er sein leben selber lenkt
Denn jedem narren das gebrist
Dass er sein will was er nicht ist
Die winzigkeit in zeit und raum
Gedanke nur oder ein traum
Der klägliche versuch zu sein
Wie gott, bleibt immer nur ein schein
Der mensch ist reine vorstellung
Das ego blosse einbildung
Das grenzenlose darzustel´n
Muss scheitern doch in allen fäll´n
Nicht aufzugeb´n unmögliches
Ist anmassend, selbstherrliches
Drum krönt die gold´ne narrenkapp´
Ein jeden der an einsicht knapp
Denn jedem narren das gebrist
Dass er nicht sein will was er ist
Das eine, ohne namen ´s bleibt
Doch vielfältig der narr ´s beschreibt
Als tao, om oder gott selbst
Egal du bist doch alles selbst
Der eine wie der andere
Auf vielen wegen wandere
Du selber hast sie ausgesandt
Zu finden was dir unbekannt
Geschöpfe sind sie alle dein
Drum hole sie auch wieder heim
Ein urteil fälle nimmermehr
Sind tropfen wir aus einem meer
Verurteilter und richter sind
Des traumes ewig gleiches kind
Die liebe eint was schöpfung trennt
Dann hat die narretei ein end

Frei nach dem narrenschiff von sebastian brant