Christa Krt

Die Neugierdsnase

Das Mädchen, es hieß Agnes und war noch sehr klein,
steckte überall seine kleine Nase hinein.
Alles wollte sie wissen, alles wollte sie seh’n,
nichts durfte ihr, was vorging, entgeh’n.

Sprach Vater mit Mutter in leisem Ton,
kam Agnes gelaufen und spitzte die Ohren schon.
Wollte die Oma ihr etwas schenken,
konnte sie nicht mal darüber nachdenken.
Agnes wollte es wissen, gleich und jetzt,
das hat die Oma sehr verletzt.

Zum Geburtstag und Weihnacht war es kein Spiel,
es gab kein Versteck mehr, das ihr nicht auffiel.
Da sprach die Mutter mit ihr ein ernstes Wort,
wenn du nicht aufhörst zum Nachseh’n, sind die Geschenke fort.
Doch Agnes Neugierde war einfach zu groß
und sie fand die Geschenke im Dachgeschoss.

Die Eltern ärgerten sich nicht mehr
und am nächsten Tag war das Dachgeschoss leer.
Agnes suchte und suchte das Haus rauf und runter,
sah überall hinein und auch darunter.
Ihr Suchen war vergebens, sie waren weg,
sie quälte die Eltern, doch ohne Zweck.

Mein liebes Kind, sprach Vater zu ihr,
zu einem anderen Mädchen, da brachten wir
die Gaben, die wir für dich gedacht,
Agnes hat darüber nicht gelacht.
Von Stund an ließ Agnes das Suchen sein,
und steckte ihr Näschen nirgends mehr rein.

Als dann Heilig Abend war da,
man unter dem Christbaum Geschenke sah.
So hat sich doch zu guter Letzt,
die Liebe der Eltern durchgesetzt
und Agnes weiß seit dieser Zeit
Geduld ist Stärke und Neugierde schafft Leid.

©Christa Krt 2004

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Als junges Mädchen erfand ich schon lustige Geschichten, die ich meiner Nichte erzählte. Meine Dichterei geriet in Vergessenheit, erst meine Kinder Walter und Beatrix gaben mir, durch ihren herzigen Kindermund die Idee wieder zu schreiben.
Wie sie sehen, ging meine Phantasie mit mir durch und etliche Gedichtbände kamen raus. Ich hoffe auch sie finden das Eine oder Andere, worüber sie lächeln können. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht ihre Margit.

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