Wolfgang Hermsen
Was man nicht tut
Was man nicht tut,
ich sag es dir,
es ist nicht gut,
nun glaub es mir.
Lass es einfach jetzt mal sein,
was wohl die Nachbarn sagen,
es bringt dir nichts, nur Schaden ein,
sehr oft manch‘ Eltern klagen.
Wer so mit seinen Kindern spricht,
der hat sie nicht verstanden.
man lieber ihren Willen bricht,
als käm‘ Anseh’n abhanden.
Kinder müssen passend sein,
sonst will sie keiner haben.
Das geht nicht in mein‘ Kopf hinein,
wozu sind ihre Gaben?
Was man nicht tut,
wer sagt uns das?
Was bös und gut,
ist mir zu krass.
Ist es normal, Scheuklappendenken?
Dazu sagt man zu oft: Ja.
Soll ich mein Menschsein so verschenken?
Dazu von mir niemals ein: Ja!
Doch wer ist man?
Sollt‘ ich es sein?
so dann und wann,
da sag ich: Nein!
Sagt jemand oft und gerne man,
versteckt sich schnell dahinter,
ich von Ängsten ausgeh‘n kann,
seh’n ganz leicht die Kinder.
Davor gar viele fürchten sich,
es könnte jemand merken,
ein kleines Würstchen, das bin ich
und das muss man verbergen!
Was soll bloß dieses Niedermachen?
Sind wir wirklich nur so klein?
Ich kann über man nur lachen,
niemand ist so wirklich klein.
Steht zu euch selbst und glaubt an euch,
gebraucht statt man das Wörtchen ich,
glaubt nicht an das dumme Zeuch,
das euch erzählt wird tägelich.
Seid kreativ und nicht so grau,
besinnt euch auf die eigene Kraft,
darum ich bitte Mann, Kind, Frau,
wie schön es ist, was „man“ geschafft.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.12.2004.
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