Stergios Stavropoulos
Die Suche nach der Leiter
Als ich einst, zum denken, ging
und der Regen mit mir ging
wurde nicht mein Haupt nur nass
sondern auch mein Sudelbüchlein blass.
Ich blickte hoch, zum Himmel und zum Blau,
fluchte: Regen! Häßliger Pfau!
Blickte auf mein blasses Büchlein;
es wirkte klein und wenig fein.
Großer Gott, das gibt's doch nicht!
Dachte ich es oder dacht ich's nicht?
Sauer auf das Blau und Tinte ging
ich heimwärts mit dem Ding.
Im Hause endlich angekommen,
sauer, nass und durchgeweicht,
hatt'ich mir ein Tuch genommen
und die Schwärze leicht gebleicht.
Plötzlich lachte mich mein Büchlein an
mit vielen weißen weißen Seiten
und als ich's dann blickte an
griff der Stift mich; wollte reiten.
Wie ein fleißig Dichter nun
rieb ich über das Papier,
wollte dies schon ewig tun
nicht nur jetzt und nicht bis vier!
Doch, wie der Dichter einsam bleibt,
wie er durch sein Büchlein reibt,
kommt er im Leben niemals weiter!
Übrig bleibt ihm nur sein Fluch,
dichtet Silbe, Verse, Spruch
und fühlt sich oft nicht heiter!
Das Leben ist die schwerste Kost.
Nicht nur Glitzer, Silber! Rost!
Suchend nach der höchsten Leiter!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.12.2004.
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