Manuela Adler
Eine Rose für einen Traum ...
Still wandere ich durch die dunkle Nacht,
ein Ziel vor Augen,
eine einzelne dunkelrote Rose in der Hand,
meine Gedanken eilen voraus,
meine Schritte sind zögernd ...
Leise öffne ich das schmiedeeiserne Tor,
kein Laut durchdringt die Dunkelheit,
wie von Geisterhand schwingt es zurück,
gibt mir den Weg frei ...
Langsam,
Schritt für Schritt,
nähere ich mich den Gräbern.
Auf manchen liegen Blumen,
manche sind öde und leer,
nur die Grabsteine stehen anklagend in der Nacht ...
Nicht gelebte, vergessene Träume ...
Viele Grabsteine gibt es hier,
an allen wandere ich vorbei,
gönne ihnen kaum einen Blick,
bin in meinen eigenen Gedanken versunken,
bis ich den finde,
den ich suche ...
Zögernd gehe ich in die Knie,
strecke meine Hand aus,
streichle über den dunklen Stein
und eine einzelne Träne rinnt über meine Wange ...
Sie tropft von meinem Kinn auf die Rose,
die ich immer noch in der Hand halte.
Vorsichtig hebe ich sie an,
sehe meine Träne auf ihr glitzern wie ein Diamant,
küsse zart ihre Blütenblätter
und lege sie sanft auf das Grab ...
Ich stehe auf,
drehe mich um und gehe ...
Einen letzten Blick werfe ich noch zurück,
der Grabstein liegt in leichtem Nebel
zwei Augen sind auf ihm zu sehen ...
In dem einen lodert das Feuer der Hölle,
das andere schwimmt in Tränen ...
Es ist der Friedhof der Träume ...
eine Rose für (m)einen Traum ...
- © Manuela Adler -
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.01.2005.
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