Claudia Buchmann-Walther

Abschied

Der Himmel weint mit mir, kühler nasser Regen,
an meinen Wangen schmeck ich das Salz meiner Tränen.
In der Dunkelheit meiner Welt hab ich mich verborgen,
bin allein und in meinem Schmerz verloren.

Irre durch meine Seele, will keinen sehen,
mich nur der Grausamkeit des Gefühls hingeben.
Kann den Schmerz nicht begreifen,
auch nicht beschreiben,
zerstörerische Gedanken durch meinen Kopf sie gleiten.

Schreie die Wände an, sind die einzigsten mit denen ich reden will,
finde keinen Ausweg, habe ich überhaupt noch ein Ziel?
Die Wände sind hoch und kahl, eisig kalte Mauern,
die Angst wird immer auf mich lauern.

Sehe keinen Lichtblick, nichts führt mich ins Licht zurück,
ist es verloren für immer, mein Lebensglück?
Fühle nur eisige Kälte die mich hier umgibt,
bin ich denn nur von Ängsten umringt?

Allein mit mir, meinen Ängsten und Zweifeln,
Träume und Geister mich nachts peinigen.
Sehe einen Schatten, schaut auf mich herab,
es kommt mir vor, als wäre es das Himmelsgrab.

Ein zartes Licht, so scheint es jetzt,
ist wieder durch einen Traum gehetzt.
Bewacht es mich, will es mir was sagen?
Höre eine Stimme, die mir sagt,
" Hör auf zu klagen! "

Doch meine Glieder, sie sind schwach,
suche Ruhe und den Erlösungsschlaf.
Was ist passiert, was geschieht mit mir?
Suche Dich, doch Du bist nicht mehr hier!

Hast mich verlasssen, ohne ein Wort zu sagen,
ich muß aufhören, Dich dafür anzuklagen.
Ich wünsche mir, dass Du von da oben auf mich schaust,
auf mich aufpaßt, mich bewachst auf meinem Lebenslauf.

Habe Dich verloren, vor langer Zeit,
doch erst jetzt bin ich dazu bereit.
Dir Lebewohl zu sagen, ich habe Dir verziehen.
Ich kann jetzt verstehen, warum du wolltest aus deinem Leben fliehen.

Es tat verdammt weh, ich leide noch heute darunter,
doch ich weiß jetzt, Du wünscht Dir ich bleibe noch lange munter.
Du warst immer mein Vorbild, habe von Dir viel bekommen,
Liebe, Geborgenheit, doch dann war alles zerronnen.

Jetzt schliesse ich mit der Vergangenheit Frieden,
denn ich werde Dich immer nur lieben!
Verzeih mir bitte, dass ich Dich bisher nie verstehen wollte,
so wie es doch eine Tochter tun sollte.

Hoffe nur, das Du stolz auf mich bist,
wenn Du mich vom Himmel siehst.
Mein Leben werde ich genießen und meistern,
keine Chance mehr den bösen Geistern!
Vergangenes soll endlich ruhen, mich nicht mehr quälen,
dann ist es zu Ende, mein Tal der Tränen.

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