24.04.2005
Kategorie "Erinnerungen" (Gedichte)
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Martha Koschmieder

Worte die mich verfolgen

Als Kind hast du mir die Worte
an den Kopf geschmissen
Damals habe ich sie nicht begriffen
Als ich älter wurde
und das Leben mich zu dem machte
was ich heute bin
Kamen mir deine - im Zorn gesagten Worte
Oft wieder in den Sinn

Alles was du mir heute antust
bekommst du irgendwann
in deinem Leben zurück
Oft habe ich mich gefragt:
Was habe ich dir als Kind
denn bloß so schlimmes angetan?
Diese Frage machte mich oft verrückt

Du hast sicher - irgendwann
nicht mehr an das was du sagtest gedacht
Während ich mir viele Jahre
über deine Äußerung einen Kopf habe gemacht
Hast du dir eigentlich je überlegt
das sobald etwas schlimmes in meinem Leben geschieht
Diese Worte mich verfolgen
Ich mir die Frage stelle: “Mama, ist es das was du wolltest?”

Dein Satz verfolgt mich bis Heute
Er schmerzt immer noch tief in mir
Ich kann machen was ich will
Er ist da, sobald etwas passiert
Doch eines habe ich daraus
für mich persönlich gelernt
Ich möchte so etwas nie zu meinen Kindern sagen!!!
Denn ich weiß, das solch Unbedacht geäußerte Worte
ein Leben lang Verfolgen, und etwas im Inneren zerstör`n

[MaKo]
So, 24. April 2005

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Leserkommentare (6)

Oje, Martha.. ja, ich kenn das, wenn einen solche gesagten Worte verfolgen :-(
Aber dennoch hatte es bestimmt einen völlig anderen Hintergrund, dass sie das gesagt hat.. Wusste sich vielleicht nicht zu helfen, ich meine, wenn ich so drüber nachdenke.. Früher wurd mir immer gesagt, der liebe Gott sieht alles und ist man schlecht, kommt man in die Hölle.. ich hab irgendwann in meinem Leben geglaubt, ich hätte mich dem Teufel verkauft, so hat mich der Gedanke verfolgt. Bis mir irgendwann klar geworden ist, sie wollten einfach nur, das ich gut bin, so als Druckmittel, ist aber wirklich der falsche Weg.. Heute hab ich meinen eigenen gefunden, ich erzähl meinem Sohn sowas aber auch nicht!
Mach dir nich so nen kopp, leicht gesagt, ich weiß, aber es ist unnötig und du schadest nur dir selbst
*auch dich gleich noch ganz doll knuddel*
Liebe Grüße
Claudia

Claudia25.04.2005

...ja, ich kann mir vorstellen, dass solche worte sehr weh tun, doch liebe Martha, wäre Dein Leben anders verlaufen mit Deiner Mutter, würdest Du diesen Worten vielleicht gar nicht so viel Bedeutung beimessen - Oder??? Auch mein Standardspruch ist es, zu sagen: ES IST ALLES NUR GELIEHEN!!! Und meistens habe ich damit Recht! Ich wünsche mir, dass Du diese Worte vielleicht einmal aus einem anderen Blickwinkel versuchst zu betrachten, zunächst bei Deinem eigenen Handeln und Tun - vielleicht ist die Sicht der Dinge, dann ein wenig einfacher - und Du schaffst es, diese Worte zu verdauen??? Ich wünsche Dir hierfür viel Kraft, Wärme und Zuversicht - ich, die Antje (nicht böse sein!)

Antje25.04.2005

Da die Wahrscheinlichkeit, dass wir, aufgrund einer Amnesie vergessen, sehr gering ist, müssen wir uns wohl damit abfinden, dass Gesagtes und Getanes in unserem Gedächnis verankert bleibt. Wie mit allen anderen Erinnerungen auch, die wir als negativ erlebt haben, können wir nur versuchen alles daran zu tun, dass wir nicht in die Wiederholungsfalle tappen, um das Muster fortzuführen. Auch negative Prägungen können positive Folgen haben. Ich wünsche dir viel Mut, zu dem zurückzugreifen, was dir zur Verfügung steht und abzugeben, was nicht dir gehört. Lieben Gruß von Ramona

R.Schön25.04.2005

Ich wünsche Dir - liebe Martha - dass diese Verfolgungsjagd so bald wie möglich ein Ende findet und Du diesen "Glaubenssatz" von Dir abschütteln kannst...
Ich kenne das in ähnlicher Form und umarme Dich mal ganz lieb ;-))
Alles Gute, Anke

Floridame25.04.2005

Prima dass du diesen Kreislauf durchbrechen kannst. Denn nichts ist schlimmer, als Kindern Angst mit Drohungen einzuflössen. Meine Mutter hat immer gesagt durch mich würde sie krank werden. Als sie viel später wirklich schwer erkrankte und auch starb, habe ich schrecklich gelitten, obwohl auch ich wußte, dass ich nichts dazu getan habe. Schön, dass du aus den Worten deiner Mutter gelernt hast. Ich grüße dich herzlich, Helga

Helga Sievert-Rathjens25.04.2005

Diese Worte haben wir alle zu hören bekommen und denken wohl alle sehr oft darüber nach was uns die Mama damit hat sagen wollen. Sie hat ganz bestimmt nicht in dieser Weise wie wir darüber nachgedacht... und noch weniger sich Gedanken gemacht das es uns verletzen würde. Heute wissen wir das wir es unseren Kindern ersparen wollen solch eine Äusserung zu hören und den gleichen Schmerzvollen Weg gehen zu müssen. Sehr gut geschrieben liebe Martha.

Adelheid Bergs26.04.2005

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