Manuela Adler

Der Blick in den Spiegel ...

 
 
Schweigend stehe ich vor dem Spiegel,
werfe einen prüfenden Blick hinein,
zufrieden nicke ich mir zu,
es ist richtig, was ich sehe ...
 
Freche Augen grinsen mich an,
ein spöttisches Lächeln umspielt die Mundwinkel ...

Die Maske ist perfekt ...
Ein Blick zuviel
und das Spiegelbild verschwimmt ...

Nebel taucht auf,
umhüllt das Gesicht,
das mir eben noch entgegenblickte ...
 
Tief schaue ich,
so tief,
wie kaum ein Mensch blicken kann.
Kein Gesicht blickt mir entgegen,
nur ein verzerrter roter Nebel,
dessen andere Hälfte grau ist,
fast durchsichtig,
als wäre dieses Etwas in zwei Hälften gerissen ...
 
Ich blicke unter die Maske
und was ich sehen kann,
erschrickt mich nicht,
denn außer mir kann es kein Mensch sehen ...
 
Meine Seele krümmt sich vor Schmerzen,
sie ist geteilt,
entzweigerissen ...

Wo sie vorher von glühendem Rot erfüllt,
gähnt jetzt durchsichtiger Nebel ...
Es wird mir offenbart,
was ich so verzweifelt zu verdrängen versuche ...

Meine Seele hat ihren wichtigsten Teil verloren,
doch schon schiebt sie sich wieder ins Bild,
die Maske für jedermann ...
 

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