Jerome Winefield-Kraus
Epitaphium
Hier ruht er sanft,nachdem er noch zuvor
verwiesen wurde von des braunen Gartens- Maldoror.
Auf Erden wandelnd,diamantenlächelnd noch sein Chor,
der einst ihm stimmte Harfenlieder- Maldoror.
Der Engel,auf dessen Gang in schwarzen Wiesen,
der bittersüße Pfahl will seine Tränen noch vergießen.
Der Engel,zu dem einst Tiere schauten hoch empor,
liegt verdorrt in gelber Erde,wispernd- Maldoror.
In Bächen wilder Kaktusblüten
sah ich ihn einst noch zitternd wüten.
Verfallend lauschte ich mit frostgem Ohr,
gar rosigem Gesang, der einst von dir,oh Maldoror.
Ein Flussbett,ganz in Stein verzaubert,
bot ein Bad für seine Eisenhaut,
nachdem in deiner List du noch gelauert
und raubtest dann des Königs Braut.
Metallverziert,der Stein in Wunden
ruht er nun hier seit vielen Stunden.
Doch tanzte nicht noch just im Moor
vor meinem Antlitz Maldoror?
Ein Trugbild, doch so schmerzlich zauberhaft,
verweil ich hier mit letzter Kraft,
zu lesen mit verblühter Hand,
was einst auf seinem Grabe Stand:
Verwiesen einst vom Wolkenreich,
verstoßen von des Himmels Tor,
liegt hier in bittrem Hass und Sühne
der gefallne Engel Maldoror.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.09.2002.
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