Jerome Winefield-Kraus
Der Engel und das kleine Buch
In sanfter Anmut,sieben Sterne in der Hand,
die Augen rot wie Feuerpflanzen,
zieht in trauerhaft Gewand,
der Engel durch das Meer aus Glas.
Sein Mund erfüllt mit Feuersbrünsten,
ein Goldherz ziert sein rechtes Bein;
bevor das Lamm sich neigt am Thron,
bläßt fünfmal schallend Apollyon.
Der Engel hält das kleine Buch,
ein Morgenstern mit sieben Siegeln,
zerschlagen einst durch den Nachtmahr,
dem Engel von Laodizea.
Das zweite Siegel,als es brach,
verkündete das rote Pferd,
auf dessen Rücken mit dem Schwert,
der Engel richten wird vor Schmach.
Posaunen künden klirrend laut
den Bruch des siebten,letzten Siegels;
und just beim fünftem Hörnerklang
man lauschte dunklem Lobgesang,
der klang,als wär in bittrer Not,
Abaddon, der nun bringt den Tod.
Und mit dem Horn Apollyons,
fällt auch die Hure Babylons,
die Könige in ihrer Not,
verführte für das goldne Brot.
Das Licht auf Erden scheint erloschen;
das Tier verbannt für lange Zeit;
doch hält der Engel mit dem Buch,
sich für seine Rückkehr stets bereit
und wird mit Schwert in seinem Mund
das Tier verweisen in den Höllenschlund.
Doch wartet noch am Himmelstor,
in Schmerz und bittrer Reue,
die sich erweist als dunkle Schläue,
der einst gefallne Engel Maldoror.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.09.2002.
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