Karl-Heinz Fricke

Loeffel und Schnur 08.07.2005

 

Im Restaurant zum Schwarzen Bär
rennen die Kellner hin und her.
Schwarz gekleidet, weißes Hemd,
'ne Fliege vor den Hals geklemmt.
Immer lächeln, stets galant,
kommen sie gleich angerannt.
 
Sie sind die besten Menschenkenner,
dort sitzt ein Lehrer - dort ein Penner,
Für wenig und auch für viel Geld,
wird serviert, was man bestellt.
 
Sie sind die reinsten Arbeitstiere,
jedoch dabei auch Kavaliere.
Sehen geziert auf den Gast herab,
lesen den Wunsch von den Augen ab.
 
Als ich einmal darinnen saß,
vergnügt 'ne Erbsensuppe aß,
da kam ein Ober angerannt,
ich starrte auf ihn wie gebannt.
 
Eine Schnur, grau wie 'ne Maus,
hing aus dem Hosenstall heraus.
Ein Suppenlöffel - auch 'ne Masche,
sichtbar in der Jackentasche.
 
Ich fragte wofür der Löffel wär,
da wurde bekannt die ganze Mär.
Er sagte, um Löffel umzutauschen.
Ungläubig tat ich lauschen.
 
Er meinte, es wäre um Zeit zu sparen,
wenn Löffel nicht ganz sauber waren.
Mit der Schnur sei nichts verkehrt,
sie hilft, wenn man die Blase leert.
 
Das machten sie bereits seit Jahren,
um Zeit zum Händewaschen zu sparen.
Herausgezogen das gute Stück,
doch wie geht's in den Stall zurück?
Da sprach er ohne sich zu schämen,
er würde dafür den Löffel nehmen.
 
  Karl-Heinz Fricke
 
                           Anmerkung:  Der Ober heißt Prause. Er macht
                                                das auch zu Hause.

 

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