Werner Malkowski

Neonstadt

Wo keine Bäume mehr stehen
wo Kinder nicht mehr schreien
Wo die Leute grußlos gehen
liegt die Wüste aus Stein
Da sind die Wege festgefahren
Die Glocke aus Gas wiegt schwer
In dem Brunnen wo die Tauben waren
fließt schon lange kein Wasser mehr

Die Stadt hat Neonaugen
und eine Seele aus kochendem Eis
Die Stadt mit ihren blinden Neonaugen
dreht sich im wie wild im Kreis
im Kreis

In den hellen Sommernächten
da sind die Asphaltgärten heiß
Aus dem Adernetz aus Rohrgeflechten
trieft ein klebriger kalter Schweiß
Hinter den grellen Lichtreklamen
sind die Orte aus Lärm und Rauch
Da führen Leute ohne Namen
Gespräche zum Sofortgebrauch

Im zehnten Stock hinter Gardinen
wo man den Lärm nur leise hört
lebt irgendwo in diesen Wohnmaschinen
eine Liebe die niemanden stört
Da halten zwei sich aneinander fest
und tauschen den wenigen Atem
den die Neonstadt ihnen zum Leben lässt

Eine Melodie macht leise die Runde
die jeder gerne versteht
Denn sie gibt die Kraft für die Stunde
wenn der Kreislauf sich weiter dreht
Dann spucken die schwarzen Löcher
grußlose Menschen aus dem Haus

Mit denen füllt die Stadt ihren Becher
und trinkt sie in einem aus
trinkt SIE in einem aus 

 



 

 


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Im Sommernachtstraum / Die Bürgschaft: Ein Jugend-Roman und ein Theaterstück von Stephan Lill



Im Sommernachtstraum
Eine Gruppe von Jugendlichen probt das Theaterstück von William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum. Plötzlich erscheinen unerwartete Zuschauer: Puck, Elfen und ihr Elfenkönig. Sie kommen aus einer anderen Welt. Welche Botschaft bringen sie? Wieso tauchen sie auf? Haben die Schauspieler zu intensiv geübt? Oder sind sie zur wahren Bedeutung des Sommernachtstraums vorgedrungen? Und sollte man sich lieber nicht in Puck, die Elfen oder die Amazonen-Königin verlieben?

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