Werner Malkowski
Neonstadt
Wo keine
Bäume mehr stehen
wo
Kinder nicht mehr schreien
Wo
die Leute grußlos gehen
liegt
die Wüste aus Stein
Da
sind die Wege festgefahren
Die
Glocke aus Gas wiegt schwer
In
dem Brunnen wo die Tauben waren
fließt
schon lange kein Wasser mehr
Die
Stadt hat Neonaugen
und
eine Seele aus kochendem Eis
Die
Stadt mit ihren blinden Neonaugen
dreht
sich im wie wild im Kreis
im
Kreis
In den
hellen Sommernächten
da
sind die Asphaltgärten heiß
Aus
dem Adernetz aus Rohrgeflechten
trieft
ein klebriger kalter Schweiß
Hinter
den grellen Lichtreklamen
sind
die Orte aus Lärm und Rauch
Da
führen Leute ohne Namen
Gespräche
zum Sofortgebrauch
Im
zehnten Stock hinter Gardinen
wo
man den Lärm nur leise hört
lebt
irgendwo in diesen Wohnmaschinen
eine
Liebe die niemanden stört
Da
halten zwei sich aneinander fest
und
tauschen den wenigen Atem
den
die Neonstadt ihnen zum Leben lässt
Eine
Melodie macht leise die Runde
die
jeder gerne versteht
Denn
sie gibt die Kraft für die Stunde
wenn
der Kreislauf sich weiter dreht
Dann
spucken die schwarzen Löcher
grußlose
Menschen aus dem Haus
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2005.
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