Sandra Pulsfort

Trostlosigkeit

 

 

 

Wir mauern nur aus Lügenstein

unsrer Liebe Wahrheit ein

und pflanzen Trostlosbäume.

Doch Wände wiegen mehr denn Sein,

fressen jeden Taghellschein,

verpfosten unsre Zäume.

Im Innern bröckeln frustdurchnässte

Scheite letzter Lebensreste

in lächelloses Vakuum.

Es reichen weit der Bäume Äste

lochdurchspicken unsre Weste,

sind haltungslos und rückgradkrumm.

 
Konturenlose Nichtigkeit

schluckt gelangweilt unsre Zeit.

Wir spitzen schroffe Silben.

Aus ihnen brodelt Dauerstreit,

freudenfern wird Wut gespeit,

denn Wortschönheit kann gilben.

Es hagelt Lippenfehlversprechen,

dem Vertrauen zum Gebrechen.

Aus Nähe wurde Dekadenz.

Gedornte Aussicht ist am Stechen,

zeichnet meine Wangenflächen.

Ich spür der Lüge Opulenz.

 
Gefühl ist lang schon ausgewohnt.

Tränen blieben unvertont.

Es rieselt täglich Leere.

Sie füllt mich aus ganz unverschont

weil Ignoranz den Geist bethront

und zeigt, was ich entbehre.

Am Rand der Möglichkeit geflutet,

scheinbar tot, nicht ganz verblutet,

gestrauchelt aus Gefangenschaft.

Ich wurde meiner Selbst geknutet,

weiß nun, was ich nie vermutet:

In jeder Schwäche ruht auch Kraft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Weil ich das Verschwenderische des Lebens begriffen habe, die Extreme erkannte und über den Weg von einem zum anderen nachzudenken anfing, weil ich verstand wie elend es ist, wußte ich auch, wie schön es ist und weil ich erkannte, wie ernst es auch ist wußte ich auch wie fröhlich es ist.

Und weil ich begriff wie lang und wie kurz der Weg zwischen beiden ist, nahm ich ihn auch wahr und so ist mir heute jeder Schritt es wert eingehalten zu werden, weil hinter jedem Ereignis sich ein anderes verbirgt und sichtbar wird.

Und deshalb schrieb ich diesen Gedichtband.

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