Silvia Pree

Ein sehr persönliches Dankeschön

Ich denke gerade nach.
Wie ich dir das erste Mal schrieb.
Vor einer Ewigkeit.
Damals kannten wir uns noch nicht.
Nicht persönlich.
Unser Schriftverkehr hat sich gemausert.
Bis wir uns dann das erste Mal wirklich sahen.
Es war zu komisch.
Du so groß.
Und ich so klein.
Da gibt es doch diesen Kinderreim.
Spannenlanger Hansel,
nudeldicke Dirn…
Ein perfekter Vergleich für uns zwei.
Wenn ich so nachdenke.
Ich hatte immer wieder große Männer um mich.
Also warum nicht auch dich.
Und dass ich dich mag, wusste ich sofort.
Ein Moment entschied.
Die Basis für ein Band.
Das uns verbunden hat.
Fast dreieinhalb Jahre schon.

Es war nicht immer leicht mit mir!

Genau betrachtet war ich immer die Impulsivere von uns beiden.
Flexibel.
Und auch voller Ideen.
Bisweilen kapriziös.
Bissig und verletzbar.
Und sehr voreilig.
Zu schnell manchmal.
Quirlig irgendwie.
Und sehr lebendig.
Durchaus im positiven Sinn.
So hat es einmal jemand formuliert.
Ich lege mein Herz auf den Tisch.
Und trage es auf der Zunge…
Du bist ganz anders.
Ruhig.
Introvertiert.
Wohlüberlegt.
Wütend oder zornig?
Habe ich dich kaum gesehen.
Kaum je.
Du versteckst deine Gefühle.
Du kannst auch nicht verletzend sein.
Nicht gezielt oder bewusst.
Und streiten kannst du auch nicht.
Das liegt dir nicht.
Du ziehst dich zurück.
Wie eine Schnecke in ihr Haus.
Und wartest ab.
So empfindsam.
Und verletzbar.
Aber du zeigst es nicht.
Und wenn du nicht reden willst.
Dann schweigst du.
Da bist du bestimmt.
Manche Seiten an dir werden mir wohl immer verborgen bleiben…

Du hast es mir auch nicht immer leicht gemacht…
Wir sind so verschieden.
Optisch.
Und vom Charakter her.
Und dennoch haben wir uns angezogen.
So wie sich Gegensätze anziehen.
Auf eine gewisse Art und Weise haben wir uns gefunden.
So sehr, dass wir schon eine Weile nebeneinander gehen.
Nebeneinander.
Aber nicht miteinander.
Dazu sind wir einfach zu verschieden.
So ganz anders geartet.
Aber ich mag dich.
Und ich möchte dich nicht missen.
Nach langem Hin und Her.
Und so mancher Disharmonie.
Und ich denke.
So ähnlich geht’s dir auch.
Ich dürfte dich nicht fragen danach.
Du bist halt anders…
Aber ich glaube, du empfindest ähnlich.
Wir bedingen einander.
Fast wie Tag und Nacht.
Die zwar nicht miteinander sein können.
Und doch braucht eines das andere.

Dreieinhalb Jahre.
Wenn ich so nachdenke.
Wenige Menschen haben so lange den Weg mit mir geteilt.
Wenigen Menschen zuvor fühlte ich mich ähnlich verbunden.
Ich freue mich auf dich.
Jedes Mal wieder.
Einfach weil du du bist.
Einfach weil du Beständigkeit verkörperst.
In meinem Leben.
Das fast immer turbulent war.
Und oft nicht leicht…
Und einsam.
Du bist da.
Ein Halt in meinem Leben.
Wenn ich rufe, du bist da.
Und ich möchte dir dasselbe schenken.

Was kann man mehr von einem Freund erwarten?

Für Peter

Vivienne

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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