Karl-Heinz Fricke

Familiäre Entwicklungen

Die Ehe galt für lange Zeit
als ein Band der Zweisamkeit.
Familie ist des Menschen Hort
in unserer Welt an jedem Ort.
 
Auch in dieser Neuzeit Tagen
sich Leut' noch in die Ehe wagen.
Aufs Geschlecht kommt es nicht an,
es sind nicht immer Frau und Mann.
 
Liebe auf den ersten Blick
ist nicht oft das große Glück,
nach kurzer Zeit ist sie verblüht
und die Leidenschaft verglüht.
 
Früher hat die Frau pariert,
sie ist heut' emanzipiert,
ist nicht mehr des Hauses Sklave,
nicht nur das Mütterchen, das brave.
 
Sie geht ins Werk und ins Büro,
ist Polizist und Tennispro.
Als Doktor lindert sie das Weh,
sie marschiert in der Arme.
Sie ist Pilot und Rechtsanwalt,
vielleicht auch Präsident sehr bald.
 
Als Gottesdiener hier auf Erden,
darf sie nun auch Priester werden,
denn um die männlich' Geisteswelt
ist es zur Zeit nicht gut bestellt.
 
Es steht doch in der Heil'gen Schrift,
dass alles Böse kommt ans Licht.
Die einst verletzten ihre Pflicht.
zitiert man heute vors Gericht.
 
Es ist das neue Weltgeschehen.
Geschieden werden viele Ehen.
Der Mann, der stets das Brot verdient'
wird zu Haus nicht mehr verwöhnt.
 
Er wird verdrießlich, sieht voll Hohn,
er ist nicht mehr die Hauptperson.
Ist die Frau sehr gut postiert,
ist er zum Hausmann degradiert.
 
Er muss alles sauber halten,
Wäsche waschen, bügeln, falten,
kochen, backen, stopfen nähen
und nach den kleinen Kindern sehen.
Das ist seine täglich' Pflicht,
nur die Kinder kriegt er nicht.
 
Oftmals gibt es bösen Streit,
man ist fürs Scheidungsamt bereit.
Plötzlich gilt das Wort nicht mehr,
das man sich gab, nicht lange her.
 
Die Kinder auf sich selbst gestellt,
bau'n sich ihre eigne Welt.
Man versteht sie dann nicht mehr,
wenn sie dumme Sachen machen.
Es fehlen doch die Eltern sehr,
das traute Heim, der Mutter Lachen.
 
Viele Menschen sind bedrückt.
Die ganze Welt, sie spielt verrückt.
Computer, Fernsehsatelliten,
sie den Menschen vieles bieten,
jedoch nicht ein Familienglück.
Die Zeiten liegen weit zurück.
 
Nur die Liebe ganz allein
bringt ins Leben Sonnenschein.
Was viele Jahre hatte Wert,
ist heutzutage umgekehrt.
Wir wollen nicht darüber streiten,
ständig ändern sich die Zeiten.
 
            Karl-Heinz Fricke   21.08.2005

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