Karl-Heinz Fricke
Fremdarbeiter in Amerika
Roger, die fünfzig überschritten,
zu stolz, um zu betteln und zu bitten,
war wieder einmal arbeitslos,
und er sprach:"Was mach ich bloß?"
Jede Zeitung studierte er.
Es wurden nur Experten gesucht,
das fand er gar nicht fair,
und er hat mächtig geflucht.
Unzählige Jobs wurden ans Ausland vergeben,
daher viele Bürger in Armut leben.
Sie fühlen sich wertlos und verloren,
obwohl die Regierung hat geschworen
millionen Arbeitsplätze zu schaffen.
Gebraucht werden hauptsächlich Waffen.
Man sprach mit keiem Wort
von den Jobs, die weit, weit fort,
und die Fremden regsam wie die Affen
für Pennies jede Arbeit schaffen.
Kein Wunder, Roger ist sauer.
Nicht einmal ein Bauer wollte ihn,
ließ keine Rüben ihn verziehn.
Er ist auf den Feldern gewesen,
sah weder Chinesen noch Vitnamesen.
Dafür Männer, Frauen und Kinder,
alles schwarzgebräunte Inder.
Turbane, sauber gebunden,
In den langen Sonnenstunden.
Roger, in gar keiner Eile,
sah ihnen zu für eine Weile.
Er konnte den Bauern verstehen,
der konnte ihn dazwischen nicht sehen.
Und das hatte seinen Grund.
Roger war zwar kerngesund,
aber die Hitze war für ihn zu groß,
dazu die paar Kröten bloß.
Sie waren weniger als sein Stempelgeld
für die vielen Rüben auf dem Feld.
Karl-Heinz Fricke 28.08.2005
Anmerkung: Ich habe Beobachtungen auf den Feldern gemacht.
bei Temperaturen zwischen 35 und 40° C schafften die
Inder auf den riesigen Feldern von früh bis spät.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.08.2005.
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