Glaub ja nicht, dass ich dir jetzt zeige,
dass ich schwach bin.
Glaub ja nicht, dass ich dir jetzt zeige,
dass ich ein Kind bin.
Ich weiss, dass du mich siehst,
ich weiss, du beobachtest mich.
Ich weiss, du siehst meinen Blick hinter aufsteigenden Tränen verschwimmen, beobachtest meine Lippen.
Suchst sie ab nach einem Zittern, das ein Flüstern verrät.
Solange du meine Tränen nicht fliessen siehst,
das versprech’ ich dir,
versteck’ ich sie vor dir,
verstecke sie vor mir.
Der Wunsch, dich glücklich zu sehen ist so viel stärker als mein eigenes Verlangen nach Geborgenheit.
Bitte, lass mich deine Stütze sein,
ich weiss, es ist nicht meine Aufgabe, doch ich will es so sehr.
Dich beschützen.
Jede deiner Sorgen, jede einzelne Träne von deinem Körper, deiner Seele küssen und sie in mir tragen.
Ab sofort.
Für immer.
Verschlossen, weder von Licht noch von Schatten berührt,
gut versteckt vor aller Freude, vor aller Traurigkeit.
Bitterkalt und doch unendlich zärtlich streichelt der Abendwind über meinen Körper.
Langsam und unentrinnbar einsam bewegt sich diese eine Träne,
glitzernd im fahlen Sternenschein,
über mein Gesicht.
Schnell streiche ich sie weg, du hast sie nicht erblickt.
Bin aufgeregt, ängstlich.
Will es dir nicht zur Aufgabe machen, die Tränen von meinem Gesicht zu wischen.
Lächerlich.
Ein so kleiner und doch so wahrer Gedanke.
Ich will, dass du mich brauchst, doch brauch ich niemanden.
Ich möchte stark sein für dich, ich bin es.
Doch eigentlich bin ich einsam.
So sind meine Tränen echt, mein Wille stark, doch meine Gefühle schwach.
Sie sind wie ein Flüstern, das mir sagt, wie dumm ich doch bin.
So ist es eine Lüge, dass ich stark bin, eine Lüge, dass ich dich wirklich beschützen kann.
So falsch und bitterkalt er auch sein mag, so ist er doch unendlich zärtlich.
Wie der Abendwind, der befreiende Schauer, der sachte über meinen Körper huscht. Es ist der Gedanke, der feste Glaube daran, dich vor allem Übel zu bewahren. Er tut mir gut.
Und dann der Zweifel, der mit einem Flüstern kommt.
Ich weiss, dass du ihn kennst.
Doch niemals sollst du ihn aus meinem Munde hören, sollst doch meine Lüge Wahrheit nennen!
Ich wünsche es mir so sehr, beisse mich fest daran.
Ja, es ist wahr, dass ich dir eine Stütze sein will.
Bitte, lehne dich an mir an, weine.
Deine Tränen sagen mir, dass du mich brauchst, stellen meine eigenen in den Schatten.
Das macht mich glücklich.
Ein Widerspruch in sich, denn eigentlich bin ich einsam.
Auch wenn du mir nicht glaubst, dass alles gut ist,
so lass es mich doch wenigstens selber glauben...