Sandra Pulsfort

Fruchtbar

Ich fühlte mich schon oft zu tief,

viel weiter als ich wollte.

Wenn nächtens deine Stimme rief,

bedingungslos ich folgend lief,

war näher als ich sollte,

der stets belachten Endlichkeit,

sie führte mit dem Dasein Streit,

das sich in Tiefen tollte.

 
Ertrinkend in der Sinne Moor

versank die Lust am Leben.

Kein Wille hob sich noch empor,

durch Wahn verriegelt war mein Tor,

mein Handeln und mein Streben,

erlag der treuen  Einsamkeit,

sie tanzte mit dem Selbstmitleid

und grub aus Schwächen Gräben.
 
Mein Nebelblick war schneeverweht,

sah Veilchen an der Decke.

Vom Irrsinn weiter aufgebläht

lag Sinnesrauch in sich verdreht,

und weinte im Verstecke,

wo selbst mein Schatten mich beschrie,

als jämmerliche Parodie

die Ursprung schwärzt mit Drecke.

 
Ich fraß was unverdaulich war

und schien kaum noch zu retten

da plötzlich wurde es mir klar:

Kein Sumpf ist wirklich unfruchtbar,

kein Öl kann ewig fetten.

So schritt ich an zu großer Tat

und warf weit aus des Lebens Saat,

befreite mich der Ketten.

 
Es sprießten  aus der Jauche Mist

Nach Jahren zarte Blüten.

Sie zeigen dass trotz Satans List,

der Mensch doch so viel stärker ist,

als Ängste die uns brüten.

Und manches mal, so glaub ich gar,

wird erst im Sumpf uns dies gewahr,

wo Schwächen sich vergüten.

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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