Manfred H. Freude
Blick aus dem Kellerloch
Blick aus dem Kellerloch
Das rote Auge, das tief im Keller hing
und früh am Morgen schon zur Arbeit ging
Das scheut die Sonne über Tag –
Wenn in der Nacht im Kellerloch es lag
Es schaute jede Nacht den Mond
Der hoch am dunklen Himmel wohnt
und sprach mit ihm die ganze Nacht
Der Mond derweilen aber lacht
Die Leute im Vorbeigehen schraken
doch glaubten sie an einen Kraken
Das rote Auge ließ sich gehen
Es wollte nur den Mond besehen
Der Mond, er schaute nur verträumt
Verhielt sich gänzlich aufgeräumt
Das Auge fühlte sich allein
und wollte gern zusammensein
Mein Mond mal nimmst du ab, mal zu
wann stehst du still hast deine Ruh?
Du ziehst vorbei am Sternenzelt
Wann kommst du her auf diese Welt
Und als ein Jahr vergangen doch
da schaut der Mond ins Kellerloch
Ein Blick so traurig und verliebt
wies nur einmal auf der Erde gibt
Und in der Dunkelheit der Nacht
hat er sich auf den Weg gemacht
im Kellerloch die beiden schwammen
in Liebe kamen sie zusammen
Die ganze Nacht ist er geblieben
sie hat den Schwanz an ihm gerieben
Die Sterne die nun so alleine
Sie funkelten im hellen Scheine
Und heute geht dem Mond es gut
Er sieht herab auf seine Brut
Die weißen Kinder sind noch blind
Wie nackt noch ihre Leiber sind
Und dann ein paar Wochen noch
da wimmelt es im kleinen Loch
und jede Nacht beim Mondenschein
da stellt sich die Familie ein
Ein Blick aus ihrem Kellerloch
was freut die Rattenfrau sich doch
Vollmond hat ein Lächeln im Gesicht
Mondkinder spielen - sie stört es nicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2005.
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