Jörg Brunken

Lea

 
wir alle wurden mit jedem Tag nervöser,
den deine Geburt näher kam,
am 16. September wurde meine Schwester Mum
und hält nun dich, unsere kleine Lea, warm

wir konnten es kaum erwarten,
wollten schnell dich, das Wunder, begucken,
jetzt liegst du schlafend da, ich schaffe gerade noch
meine Tränen runterzuschlucken

völlig fasziniert von deiner Geburt,
ist jedes einzelne Pfund ein Wunder,
und zur großen Freude aller
bist du gesund und munter

du liegst wohl behütet auf dem Arm deiner Mutter,
bist so winzig, so klein
meine Schwester ist wirklich Mutter,
die Verbindung zwischen euch könnte nicht inniger sein

sie hat die schmerzvolle Geburt auf sich genommen
und natürlich bereut sie's nicht,
deine Eltern haben sich gefreut auf dich
und sind nun auch stolz auf sich

so vergiss nicht, bei den beiden
ist dein Vertrauen berechtigt,
bist du auch jetzt erstmal nur mit Schlafen,
Essen und Verdauen beschäftigt

du spielst mit deinen Gesichtszügen, runzelst die Stirn,
es sind aber keine Sorgenfalten,
denn du spürst die Geborgenheit,
weil dich starke Arme geborgen halten

dieselben Arme, die dich aus dem Bett heben
und dich später durchs Haus tragen
wenn du nicht schlafen kannst, denn du wirst nicht
immer so selig auf Mama's Bauch schlafen

aber das ist noch weithin,
drum genieß es ruhig auch heute Nacht,
du willst ihr Herz hören, weil es dir im Bauch
auch schon viel bedeutet hat

bist du später wieder wach, blinzelst du
angestrengt an gegen die grelle Welt
und wenn du dann deine Eltern anlächelst,
wissen sie, dass es dir hier generell gefällt


© 08.10.05
 
Für meine Nichte

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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