- 15.10.2005
- Kategorie "Gesellschaftskritisches" (Gedichte)
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Ursula Geiger
DER URLAUBER
Es fährt der Mensch das ist bekannt,
sehr gerne in ein fremdes Land.
Will wissen wie die dort so leben
und hat das Geld um`s auszugeben.
Mit Flugzeug, Schiff und Eisenbahn
kommt er dann ziemlich fertig an.
Die Hitze, die er nicht gewöhnt,
die erste Freude mächtig lähmt.
Doch bald vor Tatendrang er strotzt,
mit Scheck und Visa er jetzt protzt.
Er glaubt, dass er als Fremder dann,
sich wie er will, benehmen kann.
Wenn er die Kirchen will betrachten,
braucht er auf Kleidung nicht zu achten.
Mit kurzen Hosen, ohne Hemd,
er knipsend hin und her jetzt rennt.
Den Bierbauch, den er fleißig pflegt,
er voller Stolz zur Schau hier trägt.
Und wundert sich wenn alle lästern.
Ja ist der Mensch von übergestern?
Auch sonst ist er kein Supermann,
man sieht die Jahre ihm schon an.
Doch glaubt er, er wär sehr adrett,
in Wirklichkeit ist er nur fett.
Die Schönen, die ihn hier umringen,
woll`n einzig nur ums Geld in bringen.
Wenn er blos wüßte wie die denken,
er würde keinen Blick verschenken.
Nach vierzehn Tagen ist es aus,
ganz abgebrannt kommt er nach Haus.
Hier gibt er sich wie immer kleinlich.
Nun sagt einmal, ist das nicht peinlich?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.10.2005.
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Leserkommentare (2)
Hallo Ursula, Du sprichst mir von Herzen. Ja diese Zeitgenossen trifft man immer wieder!
Oft sehr, sehr peinlich!!!
Ich habe keine Probleme damit dann
da ich mich überall anpassen kann
und als Fazit diesem alles eben
darf Kontakte ich dort auch in Zukunft pflegen!!!
Grüße Dir
Franz
FranzB15.10.2005
Ein köstliches Gedicht, l
iebe Ursula.
Wer die Taschen voller Geld
fährt hinaus gern in die Welt.
Doch protzt er nicht mit seinem Haben
Sind sie zu nichts bereit, die Damen.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz
Goslar16.10.2005
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