Franziska Klett
Der Mensch
Von einem Samen herangewachsen,
aus einem Ei entsprungen,
aus dem Mutterleibe entronnen und Leben gewonnen,
hat dies Geschöpf das wir Mensch nennen.
Die Haut noch runzelig und faltig,
umgeben von Blut,
das Symbol des Lebens.
Die Augen geblendet vom hellen Licht,
schwach die Glieder des kleinen Wicht.
Wenn die Augen sich dann langsam aufrichten,
wirst du zum ersten Mal die Welt erblicken,
strahlend schaust du in sie hinaus,
doch da draußen lauert der Graus.
Hast keine Ahnung, was dich erwarten wird,
dein Dasein ist erst der winzig kleine Anfang des Lebens,
der dich noch vom Schrecken wird bewahren – doch vergebens.
Bist du dann endlich reif geworden,
wie die Frucht an ihrem Aste,
die aus ihrer Blüte ist entsprungen,
auch so bist du erklungen,
aufgestiegen den Wunschbrunnen,
für das ersehnte Leben.
Doch so erstrebenswert ist es nicht,
es ist umgeben von einer harten Schicht,
voller Trauer und Glück.
Trauer gibt es hier genug auf Erden,
mit der du dich hier erproben musst,
mit all ihrer Frust,
Die Welt sieht schlecht aus - ganz banal
Hoffnung schwimmt auf den Meeren wie ein lebloser Wal,
Frieden ist verschwunden,
er quillt aus tiefen Wunden,
die verletzt worden sind
und geschwind eilt mir herbei des Himmels tobendes Geschrei,
Sturm zieht über das Land.
Dunkel ist die Lebenskammer,
von den Schmerzen umklammert,
die wir alle einzeln spüren,
die uns nachts entführen,
in den Abgrund der Schlaflosigkeit,
Hoffnungslosigkeit liegt über dem Land,
Fremde, Feinde gebt euch die Hand,
ist das denn schon zu viel verlangt?
Ja, so scheint es hier auf unserem Planet,
der vor lauter Zorn und Krieg erbebt,
Am göttlichen Palast,
so mancher Strahl sich noch durchfraß,
durch das graue Wolkenmeer,
die Sonne scheint mit ihrer Wonne noch hell in den Tag hinein,
bald wird der Moment kommen,
an dem auch sie sein wird ganz leer,
mehr, ja immer mehr Hass wird es geben.
Seelen schweben wie vernebelt in den Gedanken auf und nieder – immer wieder
Dinge die uns geben zu bedenken,
doch uns auf falsche Spuren lenken,
Die Ohren zu, der Mund ist taub,
Worte machen sich langsam aus dem Staub,
die Nase tränt, die Augen riechen die verlorene Wärme,
Feuer ist kälter als Eis.
Hoffnungen prallen Blut spuckend an der Erde ab,
der Himmel kommt näher, es wird schon knapp,
vor geraumer Zeit war Frieden,
doch können wir ihn je wieder kriegen?
Wir müssen uns leider zufrieden geben mit diesem Leben,
mit dem wir in der Welt stehen,
doch was mancher heute vergisst,
ist dieses gewisse Glück,
das sich Liebe nennt und jeden entzückt.
Auch wenn es für jeden Unbedachten wenig ist, es ist Teil des Glückes in unsrer heutigen Welt.
So sieht es leider aus da draußen,
was sich deine Heimat nennt,
und wenn sie dich dann erst mal eine Weile kennt,
bist du in ihrem Dauerlauf,
der keine Pause braucht
und wegen deiner Gnade ich nicht mal es zu Atmen wage,
Das Leben ist ein großes Spiel und du bist seine Spielfigur,
auf diesem engen Flur wirst du gezogen,
was nicht ist gelogen,
Verfällst du in Ratlosigkeit, Trauer und Schmerz,
ist es das Leben das mit dir nicht mehr spielen will
Und alles ist still,
Trifft dich ein harter Schicksaals Schlag,
bist du vom Spielbrett geworfen,
So geht nun mal dieses Spiel und drum kann ich singen dieses Lied,
vom kleinen Elend Leben.
Ist für dich dann die Zeit angekommen dieses Spiel zu beenden,
wirst du keinen Schmerz mehr verwenden,
wie viele werden dich vermissen, vergessen,
und wer hat dich wirklich geliebt?
Wer war es, der das Glück hatte für dich bereit?
Langsam schließt du die Augen,
sie werden nie wieder weinen,
langsam verstummen alle Geräusche,
nie mehr wirst du nach ihnen lauschen,
langsam deine Glieder erstarren,
du wirst sie nie wieder bewegen in diesem Leben,
dein Herz noch voll vom seelischen Schmerz,
doch langsam hört das Symbol des Lebens auf,
dein Blut bleibt stehen in deinen Adern,
dein Herz schlägt nicht mehr,
die Uhr regungslos,
sie tickt nicht mehr,
Ob du in den göttlichen Palast auffliegst oder in der Hölle schmachtest,
weiß keiner, ist dies dann mal der Sinn aus dem Leben?
Ich weiß es nicht und du auch nicht, niemand kann dies erklären,
genau so wie das Leben,
Doch eins sei dir gesagt,
den Mensch beschreibt man nicht,
mit einem einzigen Satz.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2002.
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