Bernd Rosarius

Mahlzeit

Wir sehen was uns aufgetragen,

Tag für Tag auf unseren Tisch.

Was an Arbeit hat der Magen,

Was ist alt und was ist frisch.

 
Hochgezüchtet optisch schön,

müssen Lebensmittel sein.

Der Appetit darf nicht vergehen,

wer kauft die Mengen sonst noch ein.

 
Aus Synthetik sind die Waren,

Wir wissen es, doch stört es nicht.

Was es gibt, das wollen wir haben,

wir kennen viel, nur kein Verzicht..

 
Synthetisch ist schon unser Leben,

wir sind vom Zeitgeist ganz besessen.

Niemand will von Umkehr reden,

sondern immer weiter essen.

 
Wenn die Gewebezellen brechen,

die Tumore sich vermehren,

zahlen hoch wir unsere Zechen,

und ziehen dennoch keine Lehren.

 
Die Industrie muss produzieren.

Der Wirtschaftskreislauf muss florieren.

Wir werden weiter konsumieren.

Der Sensemann wird dann kassieren.

 
Wir achten strikt auf das Gewicht,

dafür die Pille in blau und rot.

Uns stören Pickel im Gesicht,

aber nicht der nahe Tod.

 
Da nützt kein Laufen, Rennen, Hasten,

kein Fahrrad das uns strampelnd trägt.

Da nützt kein Schwimmen und kein Fasten.

Der Todesgrundstein ist gelegt.

 

 

April 82

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Kälte macht sich breit,
überall in unserem Leben.
Jetzt ist es wirklich an der Zeit,
dem positivem zuzustreben.
Eine Frau entsteigt dem Eis,
für die Hoffnung steht sie ein,
die Gesellschaft zahlt den Preis,
die Zukunft darf kein Zombie sein.

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