08.11.2005
Kategorie "Aktuelles" (Gedichte)
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Ditar Kalaja

paris bei nacht

gehabt dich wohl paris

mit neuer art von romantik

sozialen brandherden

einem fanal des wütenden geschicks

denen aus sozialen brandherden

vorstadtkrawallen

brandsätze und ausschreitungen

von benachteiligten jugendlichen

deklassierten zuwanderern und arbeitslosen

ein gesindel

in wut und enttäuschung

mit notstandsgesetze geblockt

in die falle gelockt

in die eigendynamik gesschossen

einen flächenbrand gestossen

die fassaden aufgerissen
eine unglaubliche armut
im herzen des kapitalismus freigelegt
die wirklich keinem

von nutzen sein kann

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Buch von Ditar Kalaja:

halbwertzeit der liebe von Ditar Kalaja

In meinen Gedichten, schreibe ich mir meine eigene Realität, meine Träume auch wenn sie oft surreal, meistens abstakt wirken. Schreiben bedingt auch meine Sprache, meine Denkmechanismen mein Gefühl für das Jetzt der Zeit.

Ich vernehme mich selbst, ich höre tief in mich rein, bin bei mir, hier und jetzt. Die Sprache ist dabei meine Helfershelferin und Komplizin, wenn es darum geht, mir die Wirklichkeit vom Leib zu halten. Wenn ich mein erzähltes Ich beschreibe, beeinflusse, beschneide, möchte ich begreifen, wissen, welche Ursachen Einflüsse bestimmte Dinge und Menschen auf mein Inneres auf meine Handlung nehmen, wie sie sich integrieren bzw. verworfen werden um mich dennoch im Gleichgewicht halten können.

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Leserkommentare (5)

Mit brutaler Gealt und Gegengewalt, die Benachteiligten für Augenblicke zur Ruhe gebracht. Wann bricht das Feuer wieder aus?
Einen lieben Gruß
Kordula

kordula08.11.2005

...und machen wir uns nichts vor Ditar! Notstandsgesetze sind immer "Ermächtigungsgesetze". Obwohl es sich ja um "Staatsbürger" handelt werden die geübten "Kolonialherren" diese Unruhen mit Gewalt beenden! Heute Morgen hörte ich das weniger Autos in der Nacht gebrannt haben...wenn das "Gesindel" sich aus den Vorstädten dem Zentrum nähert wird eine neue "Nutzenanalyse" erstellt...wer nichts mehr zu verlieren hat gibt sich unter Umständen mit "etwas" zufrieden!

Tolles Gedicht
Herzliche Grüße - Gerd

Gerdchen08.11.2005

wahrlich brennende hoffnung
in herzen gegossen
und doch wieder nur luftleere
zuversicht verschossen

*fällt mir dazu ein*

herzlichst

NicTimeless08.11.2005

schrecklich die Bilder
grauenhaft die Taten
entsetzlich die Furcht
katastrophal die Zustände
scheußlich die Gedanken
gewaltig die Nacht
tragisch der Morgen
großartig dein Gedicht!

Liebe Grüße vonne Mo!

Moona Stein08.11.2005

Hi Ditar,
sehr schönes Spiel der Gegensätze,zum Einen die romantische Stadt der Liebe bei Nacht und zum Anderen das Aufreissen der Fassaden im Herzen des Kapitalismus mit seinen Auswirkungen ! Gefällt mir sehr gut ! Liebe Grüße Andi

Andreas Thon09.11.2005

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