Vadim Pryde
Ein Tropfen alter Zeiten
Ich hab’ die Tage eine Trän’ verloren,
in einem Glas fand ich sie wieder,
das Malz zur Eiche lang gegoren,
des Kleeblatts hörte ich die Lieder.
Die Trän’ verließ die Wangen leicht,
wie auch sie Stimmung ward um mich,
doch wie kein Tag dem anderen gleicht,
so fand ich meine Antwort nicht.
Ich blickte in Gesichter nah,
die meisten Seelen ohne Wort,
was mir auch immer widerfahr,
sie wehten meine Zweifel fort.
So saß ich wie in alten Zeiten,
inmitten meinesgleichen stumm,
daneben die die sie begleiten,
und sanfte Töne drum herum.
Ich hab’ die Tage eine Trän’ verloren,
nicht ob aus Trauer, Angst und Wut,
sie war der Tau von meiner Seele fast gefroren,
und dieser Tropfen tat mir mehr als gut.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.11.2005.
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