Heidi Lachnitt (hl)
ein-sam
ich will sein
eine Insel im Weltmeer
umgeben von den blauen Wasserzungen der Welt
die mich berühren, sanft und zärtlich
die mich überschwemmen, wild und fordernd
die wieder zurückfliessen und
mich zurücklassen - gereinigt und neu
einsame Insel im Weltmeer
ich will sein
eine Lichtung im Wald der Gefühle
kühles grünes Gras und bunte Blumen
frei von Wurzeln und Dickicht
umgeben von Bäumen die in den Himmel wachsen
unbetreten von einer Welt
die mich vor lauter Bäumen nicht sieht
einsame Lichtung im Wald der Gefühle
ich will sein
eine Oase in der Wüste der Vernunft
Fata morgana für den Wanderer
oft gesucht, nie gefunden
zugänglich nur für die
die mit dem Herzen sehen
ein Trugbild für die Welt
einsame Oase in der Wüste der Vernunft
Vorheriger TitelNächster TitelZur Einsamkeit:
"..Schon was - in der mittelalterlichen Mystik: etwa bei Meister Eckhart - zur Erfindung des Wortes 'Einsamkeit' führte, war eine Positiverfahrung.
...ihre Ein-samkeit war ihr Eins-sein als intensivste Form ihrer Kommunikation..." (Auszug aus Odo Marquards Plädoyer für die Einsamkeitsfähigkeit)
Heidi Lachnitt (hl), Anmerkung zum Gedicht
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Heidi Lachnitt (hl)).
Der Beitrag wurde von Heidi Lachnitt (hl) auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2002.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).