Ein kleines Rehlein
schlank und zart
und von einer anderen Art
ist schon erwachsen, doch blieb klein
und möchte nicht so alleine sein.
Es mag die Menschen und das Getier
und ist nicht weit weg von hier.
Ist manchmal traurig, manchmal still
weil es nicht kann so wie es will.
Um das kleine Reh herum
ist ein riesiges Territorium
Doch ließ man es im Wald allein
darf nur kurz bei seiner Mutter sein.
Die liegt krank im hohen Geäst
bis man sie bald sterben lässt.
Doch Frau Eule, die doch weise
sprach zum kleinen Rehlein leise:
Kleines Liebchen folge mir
und den Weg den weise ich dir.
Zeige dir eine andere Welt
wo es dir wohl gut gefällt.
Die Eule setzte sich zu ihr
und sprach: ich kam jetzt nur zu dir
Nun folge mir auch durch die Nacht
die Liebe die du aufgebracht
für andere dein Leben lang
die wird belohnt, drum sei nicht bang.
Ein Seufzer erklang aus Rehleins Kehle
das kleine mit der reinen Seele.
Die Eule sprach, schau nicht zurück
das hier ist der Weg zum Glück
Ich bleib bei dir bis du dich findest
und dich aus den alten Banden windest.
Die Zeit wird kommen nur für dich
ich lasse dich dabei nicht im Stich.
Zeig mir die Dinge wenn es hell
Ich werd mich dran gewöhnen schnell
dir helfe ich dann durch die Nacht
Du nickst mein Rehlein?
Abgemacht.
Geschrieben für eine kleine zarte Frau, die ich *Rehlein* nenne