Ursula Geiger
EIN OPERNBESUCH
Bildung ist, wie jeder weiß,
zu haben schon zum kleinen Preis.
Doch will man richtig sie sich holen,
dann kostet das ganz viele Kohlen.
Beginnen tuts mit Karten kaufen,
sich um die besten Plätze raufen.
Man stolz nach Haus das Billett trägt,
das Portmonee ist leergefegt.
Als nächstes muß man gut sich kleiden,
damit die andern uns beneiden.
Das neue Kleid mit recht viel Glimer,
die Schuhe nur mit goldnem Schimmer.
Dann zum Friseur, dem netten Mann,
damit er Locken drehen kann.
Für das Make Up braucht man dann Stunden,
und hofft, man das Richtige gefunden.
Um zu dem Kunstgenuss zu kommen,
hat man ein Taxi sich genommen.
Erwartungsvoll ist unsre Haltung,
auf wirklich beste Unterhaltung.
Das Licht geht aus, der Vorhang auf
und das Geschen nimmt seinen Lauf.
Die Sänger voller Inbrunst singen,
Orchester könnte besser klingen.
Und erst der Text, oh welch ein Graus,
man kennt sich überhaupt nicht aus.
Verstohlen blickt man auf die Uhr,
die Zeit vergeht ganz langsam nur.
Dann endlich Pause, welch ein Glück,
bekäm man doch sein Geld zurück.
Man geht nach Haus, schenkt sich den Rest,
es wahr führwar kein tolles Fest.
Das neue Kleid war für die Katz,
zu teuer auch der Logenplatz.
In Zukunft will das Geld man sparen
und lieber in den Urlaub fahren.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2005.
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