Ditar Kalaja

passwörter & pinnummern (ein kleiner mißbrauch)

passwörter &  pinnummern (ein kleiner mißbrauch) oder eine moritat
 
 
zipe, tippe und klicke
wie ne moderne vollblutzicke
in die vollen
 
ich passe bei den wörtern
pine und spinne zahlen und buchstaben
für den pc, für computerspiele, internetseiten
und andere log-Ins
 
tippe und pine zahlen und wörter
ins gedächtnis
kryptographisch stecke
ich sie in gedächtnisschubladen
aufgehoben wie in müllhalden
benutze und missbrauche sie nach bedarf
vernetze und bemächtige ich mir ihrer
mit copy & paste
als passierschein, zum einchecken
in die virtuelle welt, ins netz, ins echte leben...
knacke e-mail-accounts laptops bankcodes
und mobilfunktelefone
kippe windows linux und konsorten
in die scheiße von aborten
bemächtige mich
der konten von freunden
feinden, politikern und terroristen
wasche geld aus den automaten
schicke spammails und viren
die ausschauen wie tomaten
die gehirnfunktionen löschen
sich dabei nicht zieren, niemals irren
antiviren, die ganze welt verwirren verlieren...
 
setze mein schändliches treiben fort
biete bei ebay und amazone
benutze fremde namen aliase pseudonyme
und kaufe sinnloses auf fremde kosten
sicherlich nicht nur die restposten
und freue mich der geschäfte in der anonyme
google  sämtliche  einträge und identitäten weg
das physische und moralisch
menschliche elend aus dem dreck
lösche das beherrschende, das paradoxe
die verworfene, durchschauende, die importierte
zivilisation aus der raumlosen welt
wie ein ochse
enthebe auch anderswo
roboter von ihren posten
oder die des staates
kippe den staatshaushalt ins off
schlage alarm in allen gremien
das gibt zoff
stopfe das defizit, das haushaltsloch
mit schweizer käse oder sondermüll
erhalte die versprochenen premien
 
trotzig und unerschrocken
konspiriere ich weiter im cybermoloch
klinke mich in börsen und in banken
lösche sämtliche fiskale schranken
von finanzämtern hin und bis zur bundesbahn
ändere ich konzepte, fahrpläne, tarife das haltsignal
und jeden noch so  paranoiden  wahn
kappe die strom- und informationsnetze
oder füttere sie mit irren datenmüll
insekten
verhetzt von der werbung und banner
verhandle ich geschäfte mit regierungen,
presse, der mafia  und der cia – welch ein jammer...
schlage kapital aus allem bereichen
rufe die feuerwehr, notarzt die polizei
zur entsorgung der karteileichen
innerhalb dieser eine unmoralischen kulisse
erhalte ich unverhofft die versicherungspolice
 
tag und nacht unterwandere  ich
fernsehen, rundfunk und presse
manipuliere sie bis zur schwindlichkeit
schlage ihnen auf die fresse
bis zur dauernden unkenntlichkeit
verbreite propadanda und politische agitation
und missioniere die datenwelt ohne bewußtsein
bis zur vollständigen demission
verhelfe dem wetter zu neuen kapriolen
hochwasser,  tsunamis, hurricans, orkane und erdbeben
lächle verstört grinsend verstohlen
bringe der welt den erwarteten segen
 
dirigier das geflecht des unverstandes
in allen netze
ohne das ich mich dabei an ihr verletze
für arbeitsämter, krankenkassen, universitäten
und forschung schaffe ich einen freiraum
belohne ich ihre reglose existenz
für alle beteiligten ein irrsinniger alptraum...
mit dauerhafter altersdemenz
werde jegliche doppelhelix umbauen
und die menschliche dns versauen
 
lösche konten, accounts und websiten
manipuliere statistiken, forschungsergebnisse
soweit nicht schon geschehen,
die codes für die atomwaffenarsenale
schicke mails, sms, und rauchsignale
verschleppe und zerschlage
firewalls trojaner dialer
mit todbringenden zermürbenden konfigurationen
überreiche mir weil verdient
sämtliche nobelpreise mit einem enter
und danke mir dem edlen spender
 
ruiniere oder uriniere mit einemmal
das virtuelle gedächtnis
der menschheit hinfort
pine sie mit passwörtern
in die steinzeit zurück
freue mich
über die atemnot
der globalisierten welt
verschlossen für die ewigkeit
mit passwörter und pin-nummern
mit dem gedanken in dem ich
mich verlangsame
ziehe ich
die tat vollbracht
frech
umverschämft
und abhold jedes gewissens
den netzstecker

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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In meinen Gedichten, schreibe ich mir meine eigene Realität, meine Träume auch wenn sie oft surreal, meistens abstakt wirken. Schreiben bedingt auch meine Sprache, meine Denkmechanismen mein Gefühl für das Jetzt der Zeit.

Ich vernehme mich selbst, ich höre tief in mich rein, bin bei mir, hier und jetzt. Die Sprache ist dabei meine Helfershelferin und Komplizin, wenn es darum geht, mir die Wirklichkeit vom Leib zu halten. Wenn ich mein erzähltes Ich beschreibe, beeinflusse, beschneide, möchte ich begreifen, wissen, welche Ursachen Einflüsse bestimmte Dinge und Menschen auf mein Inneres auf meine Handlung nehmen, wie sie sich integrieren bzw. verworfen werden um mich dennoch im Gleichgewicht halten können.

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