Anna-Luise Franke
Depot
Denkst du manchmal an die Nacht im Depot?
ich dachte, wir wuerden die Nacht miteinander verbringen,
irgendwie kam es dann doch nicht so,
wir lagen uns in den Armen, "48 Stunden" singend,
Ich haette nicht gezoegert, nicht eine Sekunde,
auch wenn in meinem Herzen noch die Nachtigall wohnt,
ich zehre von dieser magischen Stunde,
fuer die sich dieses Leben immer noch lohnt,
Du kennst die Einsamkeit nicht,
und ueberhoerst all meine Liebeserklaerungen,
in jedem naechtlichen Gedicht,
in jedem Lied, das ich jemals gesungen,
mein Herz gehoert der Schneekoenigin,
doch ich fordere deinen Mund,
weil ich schon immer verloren bin,
wegen diesem Herzbruch-Befund,
Die Kassette im Rekorder, an der Stelle, wo es geschah,
ich schuette mein Herz in deinem Vorgarten aus,
wirst du mich je sehen, wie ich dich einst sah?
Ich verurteile dich und spende Applaus.
Ich rufe dich nun an und liebe dich per Telefon,
bis du wieder verzweifelt weinst,
wen kuemmern die paar Worte schon,
die du nicht mit mir teilst?
Mein Mund gehoert dir,
den kannst du jederzeit haben,
wir haben nichts zu verlieren,
weil wir uns nie etwas gaben,
denkst du ab und zu an die Nacht im Depot?
Die einzige, in der wir ehrlich waren.
Mein Herz liegt auf der Straße: ungeschmueckt und roh,
und wird von dir leidenschaftlich ueberfahren...
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Anna-Luise Franke).
Der Beitrag wurde von Anna-Luise Franke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2005.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).